Dank Mischkultur weniger Schädlinge im Gemüsebeet: Die Garten-App Fryd zeigt wie es geht
Stuttgart 28.04.22 - Die Gartensaison ist in vollem Gange. In sozialen Medien wird die Anzucht stolz auf Fotos präsentiert oder aber besorgt beäugt, denn mit den wärmeren Temperaturen kommen auch Schädlinge ins Gemüsebeet. Das Nachhaltigkeits-Startup Fryd hat sich der Problematik angenommen und widmet sich vom 29.4. bis 15.5. in interaktiven Formaten der Wissensvermittlung zum Thema “natürliche Schädlingsbekämpfung”.
Wer sich schon einmal mit dem Gärtnern, vor allem aber mit Gemüseanbau beschäftigt hat, weiß: es führt kaum ein Weg an der Auseinandersetzung mit Schneckenplagen, Läusebefall oder Kohlfliegen vorbei. Auch im Community-Bereich der Garten-App Fryd drehen sich viele Fragen um das Thema Schädlingsbekämpfung bzw. der Prävention dieser Störenfriede.
Denn wenn die ersten Schnecken angekrochen kommen, sehen sich viele Gärtner:innen mit dem Impuls konfrontiert, im Baumarkt oder in Online Shops nach geeigneten Pflanzenschutzmitteln Ausschau zu halten. Ohne sachkundige Beratung kann es daher schnell passieren, dass natur- und insekten-gefährdende Pestizide im Hausgarten landen. Aber auch in der Abteilung für biologische Schädlingsbekämpfung stehen viele Produkte, deren chemische Zusammensetzungen und langfristige Auswirkungen ohne tieferes Verständnis schwer einzuordnen sind.
Was versteht man unter “natürlicher Schädlingsbekämpfung”?
Um das Ökosystem und die Umwelt nicht zu gefährden, sollten Pestizide und Chemikalien aus dem Garten verbannt werden. Da vielen Hobbygärtner:innen jedoch das Wissen über naturverträgliche Alternativen fehlt, wird beim Kauf von Pflanzenschutzmitteln oft lediglich auf Siegel vertraut. Leider sind beispielsweise biologische Produkte nicht zwangsläufig weniger schädlich. Auch Prof. Dr. Georg Petschenka, Leiter des Fachgebiets für Angewandte Entomologie an der Uni Hohenheim, bestätigt: ”Es ist ein Irrglaube, dass das, was aus dem Labor kommt zwingend giftiger oder schädlicher sein muss als das, was aus der Natur kommt. (...) Nicht alle natürlichen Stoffe sind unbedenklich, es gibt auch Naturstoffe, wie Toxine, die von Schimmelpilzen produziert werden, die ein unglaublich großes krebserregendes Potential haben.”
Es bleibt also die Frage: was zählt denn nun zur “natürlichen” Schädlingsbekämpfung?
Unter dem Dach der natürlichen Schädlingsbekämpfung gibt es einerseits die biologische Schädlingsbekämpfung, bei der es um die bewusste Einbringung von Nützlingen geht. Diese Nützlinge fungieren als natürliche Feinde der unerwünschten Art und übernehmen die Aufgabe, die Population bestimmter „schädlicher“ Tiere zu reduzieren.
Andererseits geht es bei natürlicher Schädlingsbekämpfung darum, sich den Erfahrungsschatz des althergebrachten Gartenwissens zu Nutze zu machen. Dazu zählen zum Beispiel Rezepturen für ökologische Pflanzenschutzmitteln aus Brennnesseln, Seife, Gesteinsmehl oder Neemöl. Was umweltfreundliche Hausmittel gemeinsam haben, ist, dass sie die Pflanzen stärken und Schädlinge vertreiben, ohne dabei anderen Insekten oder dem Boden Schaden zuzufügen.
Resilienz gegenüber Schädlingen dank Beetplanung in Mischkultur
Beim ökologischen und naturnahen Gärtnern steht das Vorbeugen und nicht das akute Bekämpfen von Schädlingen im Vordergrund. Dazu bepflanzen Gärtner:innen ihre Beete beispielsweise abwechselnd innerhalb eines Jahres und über mehrere Jahre hinweg mit verschiedenen Sorten (Fruchtwechsel, Fruchtfolge) und achten auf Biodiversität sowie gute Pflanznachbarschaften im Gemüsebeet.
Denn wird in Monokultur angebaut, also dasselbe Gemüse auf einem großen Stück Erde ausgesät, besteht die Gefahr, dass die, auf eine Pflanze spezialisierten Schädlinge, Überhand nehmen, da sie sich schnell ausbreiten können. Ein guter Schutz und vielleicht sogar die beste Präventionsmaßnahme gegen Schädlinge ist demnach das Prinzip der Mischkultur, bei dem Vielfalt im Gemüsebeet hergestellt wird. Verschiedene, sich positiv beeinflussende Pflanzenarten werden zusammen angebaut und verbessern dadurch die Resilienz gegenüber Schädlingen, “zum Beispiel indem der Duft einer Pflanze unerwünschte Insekten von ihrer Nachbarpflanze fernhält.”, so Agrarbiologin Isabell Braunstein vom Fryd-Team. Die Fryd App gibt das Wissen über Mischkulturen interaktiv an die Nutzer weiter. In der offenen Pflanzendatenbank befinden sich bereits über 3000 Sorten, die mit einem intelligenten Algorithmus versehen sind, der bei der Beetplanung automatisch auf gute Pflanznachbarschaften aufmerksam macht. Mit einer guten Mischkultur-Planung, wie sie mit der Fryd App möglich ist, können also Krankheiten und Schädlingsbefall vorgebeugt werden.
Weiterführende Links:
Fryd-Website: https://fryd.app
Artikel Nützlinge im Fryd-Magazin: https://fryd.app/magazin/nuetzlinge
Podcastfolge Nützlinge & Schädlinge: https://anchor.fm/fryd/episodes/08-Ntzlinge-und-Schdlinge-mit-Prof--Dr--Georg-Petschenka-e1hpm8v