Gemeine Fichte, Rotfichte

Sorte

Gemeine Fichte, Rotfichte

angelegt von Alex&Sempi am 16.03.2025

Saatgut

nicht lieferbar

Saisonübersicht

Aussaat

Ernte

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1. JAHR

AB JAHR 3

Beschreibung

Herkunft Die Gemeine Fichte (Picea abies), auch als Rotfichte bekannt, ist der am häufigsten vorkommende Baum in Deutschland. Der Trivialname "Rottanne" hat sich in einigen Regionen Deutschlands ebenfalls etabliert, obwohl der Baum eindeutig zur Gattung der Fichten (Picea) zählt und abweichende Merkmale aufweist. Die Gemeine Fichte gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und ist die einzige Fichtenart, die natürlich in Mitteleuropa heimisch ist. 2017 wurde sie zum Baum des Jahres gekürt. Übrigens: Old Tjikko, eine Gemeine Fichte, die im Fulufjället Nationalpark in Schweden steht, zählt zu den ältesten Bäumen der Welt. Das Wurzelsystem des Baumes wird auf 9550 Jahre datiert. Natürlich kommt die Rotfichte in den Alpen und in den höheren Lagen der Mittelgebirge vor. Ihre heutige Verbreitung, die sich von den Mittelgebirgen bis ins Flachland erstreckt, verdankt sie jedoch der Forstwirtschaft. Sie ist einer der wichtigsten Forstbäume in Mitteleuropa, da sie schnell wächst, einen geraden Stamm bildet und ihr Holz sich sehr vielseitig verwenden lässt. Weil die Gemeine Fichte in den meisten Regionen nicht standortheimisch ist, verursacht die über Jahrhunderte erfolgte Aufforstung auch Probleme: Die Monokulturen führen zur starken Vermehrung von Holzschädlingen wie den Borkenkäfer. Dazu kommt, dass die trockenen Sommer der vergangenen Jahre viele Fichtenwälder stark geschwächt haben, sodass der Schädlingsbefall stetig zunimmt. Deshalb pflanzen Forstwirte schon seit einigen Jahren immer mehr standortgerechte Laubbäume nach. Wuchs Der Grund für den Namen Rotfichte ist die rötliche und feinschuppige, im Alter jedoch graubraune und borkige Rinde, die den sehr geraden Stamm des Baums umgibt. Weitere Erkennungsmerkmale sind der pyramidenähnliche Wuchs und die ausladenden Zweige, welche oft in der Mitte durchhängen. Die Gemeine Fichte wird bis zu 50 Meter hoch, was sie, neben der Weißtanne, zum größten einheimischen Baum in Europa macht. Im Wildbestand kann die Rotfichte an die 600 Jahre alt werden. Ihr Wurzelsystem ist flach, geht teilweise aber auch in die Tiefe. Je nach Standort und Klima bildet Picea abies leicht unterschiedliche Wuchsformen (Ökotypen) aus und kann als Kammfichte, Bürstenfichte oder Plattenfichte wachsen. Blätter Die Nadeln der Gemeinen Fichte sind relativ kurz, vierkantig und steif. Sie haben stechende Spitzen – was die Bezeichnung "Rottanne" erneut Lügen straft, denn Tannen besitzen weiche, nicht stechende Nadeln. Sie werden bis zu zwei Zentimeter lang und etwa einen Millimeter breit. An kurzen braunen Stielen sitzen sie rund um den Zweig verteilt. Das Laub der Gemeinen Fichte bleibt fünf bis sieben Jahre am Baum, ehe es sukzessive erneuert wird. Blüten Picea abies ist einhäusig und trägt erst ab einem Alter von 30 Jahren Blüten. Diese zeigen sich aber auch dann nur alle paar Jahre. Die hellbraunen Knospen der Gemeinen Fichte sind kegelförmig. Die rötlichen weiblichen Blütenzapfen, welche im April und Mai erscheinen, stehen in der oberen Baumkrone, während die karminroten bis gelben männlichen Blüten einzeln an den zweijährigen Trieben stehen. Aus den weiblichen Blütenzapfen entwickeln sich später die Fruchtstände. Die Bestäubung der Fichtenblüten erfolgt durch Wind und Insekten. Früchte Die Fruchtstände (Zapfen) der Gemeinen Fichte sind nach der Reifung etwa 15 Zentimeter groß, schlank und hellbraun. Sie hängen, anders als bei der Tanne, von den Zweigen herunter. Sind die Zapfen reif, werden sie vom Baum abgeworfen und finden sich in großer Zahl am Waldboden. Im Reifestadium sind die Zapfen schuppig, harzig und vertrocknet. Hinter den einzelnen Schuppen befinden sich die fetthaltigen, geflügelten Fichtensamen, welche vom Wind verbreitet und gerne von Eichhörnchen gefressen werden.

Samenfest

Frostsicher

Anbautipps

Standort Rotfichten benötigen für einen optimalen Wuchs eigentlich mindestens 600 Höhenmeter und mindestens 600 Millimeter Niederschlag im Jahr. Durch ihre Bedeutung als Forstbaum ist die Art aber inzwischen so verbreitet, dass sie auch an wesentlich weniger geeigneten Sandorten wächst. Sie gedeiht sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Plätzen. Steht die Gemeine Fichte als Solistin, reichen ihre malerischen Zweige oft bis zum Boden. Im Waldbestand verkahlt der Baum wegen Lichtmangels von unten her. Dies ist jedoch erwünscht, damit die Fichten einen möglichst langen, geraden Grundstamm ohne größere Asteinschlüsse bilden. Boden Der optimale Boden für Picea abies sollte feucht und durchlässig sein. Ist die Erde zu trocken, wird der Baum anfällig für Schädlinge. An den pH-Wert des Bodens stellt die Gemeine Fichte keine Ansprüche – sie toleriert sowohl saure, anmoorige als auch lehmig-kalkhaltige Böden. Pflanzung Da die Gemeine Fichte mit ihrem flachen Wurzelsystem bei Sturm leicht umfallen kann, sollten Sie einen möglichst geschützten Standort auswählen. Containerware kann ganzjährig in der frostfreien Zeit gepflanzt werden. Bis sie angewachsen sind, müssen die Jungbäume eine Zeit lang ausgiebig gewässert werden. Sichern Sie die Neupflanzung mit einem stabilen Pfahl gegen das Umfallen. Wichtig ist, dass Sie die jungen Fichten nicht zu tief pflanzen. Die Oberfläche des Wurzelballens sollte nicht unterhalb des Erdniveaus liegen. Pflege Geben Sie bei Jungbäumen eine Mulchschicht aus Rinde rund um die Wurzelscheibe, dann trocknet die Erde nicht so leicht aus. Achtung: Die herabfallenden und sich am Boden sammelnden Nadeln der Gemeinen Fichte zersetzen sich mit niedrigem pH-Wert (saure Nadelstreu) und versauern so den Boden mit den Jahren. Fallen die Werte unter 5, ist die Versauerung zu stark. Streuen Sie, um dem entgegenzuwirken, gelegentlich Kalk unter der Baumkrone aus. Schnitt Die Rotfichte wächst besonders in Einzelstellung sehr malerisch und benötigt deshalb keinen Schnitt. Sollte es nötig oder gewünscht sein, den Baum aufzuasten, also das untere Stammstück von Zweigen zu befreien, erledigen Sie dies am besten im späten Winter. Schnitte ins alte Holz verzeiht Picea abies nicht – schneiden Sie daher gut überlegt und niemals bis in den unbenadelten Bereich, wenn an der Stelle wieder ein neuer Austrieb erfolgen soll. Auch Formschnitte sollten bereits am Jungbaum begonnen und ausschließlich an den benadelten Trieben vorgenommen werden, da die Gemeine Fichte – wie alle anderen Fichten – nur an ihnen wieder nachtreibt. Schneiden Sie niemals den Leittrieb ab, denn das würde den Baum für immer entstellen. Wenn die Spitze aus dem Baum herausgebrochen ist, können Sie einen der quirlartig angeordneten obersten Seitentriebe mit einem Bambusstab senkrecht hochleiten. Er bildet nach wenigen Jahren eine neue Spitze und wächst dann wie der alte Leittrieb senkrecht hoch. Verwendung Im Garten finden vor allem die verschiedenen, meist schwachwüchsigen Zierformen der Gemeinen Fichte mit kugeligem oder hängendem Wuchs Verwendung. Die Wildform der Gemeinen Fichte wird eher selten als Zierbaum gepflanzt. Traditionell verwendet man Picea abies für die Holzindustrie, was dem Baum den Beinamen "Brotbaum der Forstwirtschaft" eingebracht hat. Die Rotfichte ist nämlich nicht nur sehr schnellwüchsig, sondern kann auch auf viele Weisen genutzt werden: im Möbelbau, bei der Papierherstellung oder als Bauholz. Auch Musikinstrumente werden daraus hergestellt. Die ätherischen Öle aus den Fichtennadeln werden in der Volksmedizin als Hausmittel gegen Rheuma und Lungenerkrankungen eingesetzt. Vermehrung Die Gemeine Fichte vermehrt man am besten durch Samen. Diese werden getrocknet und dunkel und kühl gelagert. Ab März werden die im Kühlschrank stratifizierten Samen in Anzuchtschalen oder direkt ins Beet ausgesät. Zuchtformen der Rotfichte werden dagegen in der Baumschule durch Stecklinge oder Veredelung vermehrt. Da diese Methoden sehr aufwendig sind oder spezielle Kulturanlagen erfordern, sollte man sie den Gartenprofis überlassen. Krankheiten und Schädlinge Der Hauptschädling an Fichten ist die Sitkafichtenlaus – er befällt leider auch die Gmeine Fichte. Diese rotäugige Blattlaus ist sommers wie winters aktiv und führt an betroffenen Bäumen zum Nadelfall. Zur Bekämpfung eignen sich Spritzmittel auf Rapsölbasis. Der Borkenkäfer, welcher bevorzugt trockene und geschwächte Bäume befällt, ist vor allem für große Baumbestände eine starke Bedrohung. Pilzerkrankungen wie die Fichtennadelröte, Nadelrost oder Nadelbräune, Wurzelschwamm und Kernfäule kommen ebenfalls überwiegend in dichteren Beständen vor. Beginnt die Gemeine Fichte ohne Grund stark zu nadeln, könnte ein Magnesiummangel im Boden vorliegen, der mit der Gabe von Bittersalz behoben wird.

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Lichtkeimer

Keimtemperatur

15–20 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

700 cm

Reihenabstand

700 cm

Saattiefe

0.2 cm

Krankheiten

Wurzelfäule

Schädlinge

Blattläuse

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