Kalk-Glockenenzian, Clusius-Enzian
Sorte
angelegt von Alex&Sempi am 17.03.2025
Saatgut
nicht lieferbar
Voranzucht
Pflanzung
Ernte
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1. JAHR
FOLGEJAHRE
Dieser Enzian, der mit seiner extrem großen, leuchtend blauen, stehenden Blüte als typischer Vertreter der Alpenflora gilt, obwohl er nicht in den Alpen entstanden, sondern aus Zentralasien zugewandert war, hat mehrere Namen: Nach seinem ersten Beschreiber, dem Arzt und Botaniker Clusius, wird er "Clusius-Enzian" genannt, nach seinem vorrangigem Bodenanspruch und seinem Aussehen "Kalk-Glockenenzian". Die beiden weiteren Namen teilt er sich mit seinem Bruder, dem Kochschen Enzian: Alpenenzian, Glockenenzian. Wie alle Enzianarten steht er unter Naturschutz. Er ist jedoch wie auch der Kochsche Enzian aus gärtnerischer Vermehrung in spezialisierten Gärtnereien erhältlich. Gut sichtbares Unterscheidungszeichen zwischen "Clusius-Enzian" und "Kochschem Enzian": Der Clusius-Enzian (Echter Alpenenzian, Stängelloser Kalk-Enzian) hat am Eingang seines Schlundes keine grünen Flecken, sozusagen keine grünen "Eingangsteppiche", und wirkt dadurch intensiv blau. Der Salzburger Dichter Karl H. Waggerl, 1897 - 1973, meint in seinem Gedichtband "Heiteres Herbarium" über diese entzückenden Blumenwesen: "Bist du verzagt, weil dich so vieles überragt? Schau in dies holde Angesicht und merk: Am Stängel liegt es nicht!" andere Namen: Stängelloser Kalk-Enzian, Echter Alpenenzian, Kalk-Glocken-Enzian, Echter Enzian, Glocken-Enzian Vegetative Merkmale Die während der Blüte sehr auffällige, überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 15 Zentimetern. Ein Stängel ist vorhanden, er ist aber sehr kurz. Die grundständigen, breit lanzettlichen und zugespitzten Laubblätter sind als Rosette angeordnet, werden bis zu 5 Zentimeter lang und sind meist an und unter der Mitte am breitesten. Sie fühlen sich ein bisschen ledrig und derb an. Stängelblätter sind nicht immer vorhanden, wenn, dann sind es bis zu drei Paare, und sie sind kleiner als die Rosettenblätter. Generative Merkmale Die fünf Kelchblätter sind zu einer langen Kelchröhre verwachsen. Die fünf etwas abstehenden, an ihrem unteren Ende etwas eingeschnürten und scharf zugespitzten Kelchzipfel sind meist länger als die halbe Kelchröhre und die Kelchbuchten sind spitz. Die zwittrige, radiärsymmetrische, aufrecht stehende Blüte ist glockenförmig und hat eine Länge von bis zu 5 Zentimetern. Die unten miteinander verwachsenen fünf Kronblätter, die in Zipfel auslaufen, sind intensiv blau und innen weißlich gestreift oder deutlich dunkelblau gepunktet. Bei sinkender Temperatur schließt sich die Blüte. Oft legt sich dann wie auch bei Nässe der Stängel mit der Blüte bis auf den Boden. Die Blütezeit dauert etwa von Mai bis August. Unterscheidung zu Gentiana acaulis Die beiden Glocken-Enziane mit sehr kurzen Stängeln, Clusius-Enzian und Kochscher Enzian, sind sich sehr ähnlich. Der Kochsche Enzian unterscheidet sich vom Clusius-Enzian jedoch eindeutig dadurch, dass er breitere Rosettenblätter und stumpfe Buchten zwischen den Kelchblättern hat und die azurblaue Blütenglocke am Schlund in der Regel mit fünf grünen Flecken versehen ist. Durch das Fehlen dieser Flecken wirkt der Clusius-Enzian intensiver blau. Die beiden Arten sind in ihrem Vorkommen weitgehend überschneidungsfrei, da Gentiana acaulis eine kalkmeidende Art ist und Gentiana clusii nur auf Kalk vorkommt. Der Botaniker spricht in solchen Fällen von vikariierenden Arten. Verbreitung/Vorkommen Alpen, Alpenvorland, Jura, Schwarzwald, Karpaten. Clusius Enzian Steckbrief Blütenfarbe: blau, lila oder violett; Höhe/Länge von 5cm bis 10cm Blütezeit von Mai bis August Lebensraum: Gebirge; Halbmagerrasen; Magerrasen; Magerwiesen; Steinrasen, Steinschuttfluren; Trockenrasen; Blütenstand: Endständige Einzelblüte Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig Blattspreite: ungeteilt Blattrand: ganzrandig; Verholzungsgrad: Stängel krautig Häufigkeit: zerstreut Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude); Zeigerpflanze: Kalkzeiger; Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m); Höhenstufe min: 800m Höhenstufe max. in den Alpen: 2800m Bestäubungsart: Hummelbestäubung; Nährstoffbedarf: basenreich; Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden; PH-Wert Boden: mild; neutral; Bodenfeuchte: mäßig frisch; mäßig trocken; trocken;
Samenfest
Frostsicher
Standort Der Clusius-Enzian wächst auf mageren und kalkhaltigem Trockenrasen oder auf Kiesgrund in den Alpen, im Alpenvorland, im Jura, im Schwarzwald und in den Karpaten. Er ist von der montanen Tallage bis in eine alpine Höhe von 2800 m verbreitet. Er ist eine Charakterart des Seslerion albicantis-Verbands, kommt in Tieflagen aber auch in Gesellschaften des Mesobromion-, des Molinion- oder des Caricion davallianae-Verbands vor. Der Clusius-Enzian steht, wie alle anderen Enzianarten, in Deutschland und Österreich unter Naturschutz. Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden; Boden PH-Wert: mild; neutral; Boden Feuchte: mäßig frisch; mäßig trocken; trocken; Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
Lichtbedarf
Sonnig
Wasserbedarf
Trocken
Boden
Mittelschwer (lehmig)
Nährstoffbedarf
Niedrig
Lichtkeimer
Keimtemperatur
10–15 °C (Grad Celsius)
Pflanzabstand
20 cm
Reihenabstand
20 cm
Saattiefe
0.2 cm
Grauschimmel
Stängelfäule
Septoria-Blattfleckenkrankheit
Eckige Blattfleckenkrankheit
Wurzelfäule
Schnecken
Blattläuse