Ziergräser - Bambus
Phyllostachys, Fargesia, Bambusa
Propagating
Planting
Harvest
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
Light requirement
Sunny
Water requirement
Moist
Soil
Medium (loamy)
Nutrient requirement
Medium
Plant distance
100 cm
Row spacing
100 cm
Seeding depth
0.5 cm
Bambus gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und ist mit Getreidearten wie Weizen, Hafer, Reis oder Mais, aber darüber hinaus auch mit den Rasengräsern verwandt. Dementsprechend spricht man auch vom "Bambushalm" – selbst wenn er über 20 Meter hoch ist, denn Bambus wird zuweilen auch in unseren Breiten baumhoch. Die Vielfalt der Bambus-Arten ist riesig. Es gibt 47 Arten mit mehr als 1.000 Sorten. Man unterscheidet zwischen vier Gruppen: Zwergbambus (bis 1,5 Meter Höhe), kleiner Bambus (1,5 bis 3 Meter), mittlerer Bambus (3 bis 9 Meter) und Riesenbambus (über 9 Meter). Zur Gruppe mit den größten Bambussen zählt die tropische Gattung Gigantochloa: Ihre Arten bilden bis zu 40 Meter hohe Halme! Von den höheren, dickhalmigen Bambus-Arten hat in Mitteleuropa die Gattung Phyllostachys die größte Bedeutung. Die Pflanzen tragen meist den deutschen Namen Flachrohrbambus, weil ihre Halme an einer Seite abgeflacht sind. Darin unterscheiden sie sich von den in der Gartengestaltung ebenfalls oft verwendeten Bambus-Gattungen Schirmbambus (Fargesia), Arundinaria und Sasa. Der echte Bambus (Bambusa) ist in unseren Breiten nicht ausreichend winterhart.In Ostasien, dem Hauptverbreitungsgebiet der meisten Arten, hat der Bambus eine so große Bedeutung, dass man ihn mit Fug und Recht als kulturprägend bezeichnen kann. Man stellt aus ihm nicht nur Dachstühle und Baugerüste her, sondern auch Möbel, Zäune, Wasserleitungen, Fußbodenbeläge, Gefäße, Seile, Kleidung und Essstäbchen. Zudem sind seine jungen Sprosse ein wichtiges Nahrungsmittel. Der botanische Name "Bambus" existiert erst seit 1753 und wurde von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné von dem indischen Wort "Mambu" abgeleitet. Stark wachsende Arten des Flachrohrbambus wie Phyllostachys viridiglaucescens können in Mitteleuropa Wuchshöhen bis zehn Meter und einen Halm-Durchmesser von sieben Zentimetern erreichen – und das innerhalb einer Saison! Denn anders als Bäume und Sträucher wächst jeder Halm noch im Jahr des Austriebs bis zu seiner endgültigen Höhe heran und bleibt dann etliche Jahre unverändert stehen. Das geschieht jedoch nicht von heute auf morgen: Ihre längsten und stärksten Halme bilden die Pflanzen erst nach 15 bis 20 Jahren. Bambus wächst jedoch nicht nur rasend schnell nach oben, sondern auch in die Breite. Die Wurzelstöcke, die Rhizome, breiten sich bei vielen Bambuspflanzen unterirdisch aus. Wenn man nicht aufpasst, wird aus der ursprünglich als Sichtschutz gepflanzten Bambushecke so im Handumdrehen ein ganzer Bambushain! So schön die Pflanze auch sein mag: Es ist fraglich, ob die Nachbarn die Liebe teilen. Daher ist bei den meisten Bambus-Arten bei der Pflanzung auf eine stabile Rhizomsperre zu achten. Ausnahme: Schirmbambus bildet so kurze Ausläufer, dass die Pflanze bis ins hohe Alter ihren horstigen Wuchs-Charakter beibehält. Die Halme der Riesengräser sind innen hohl und können bei tropischen Arten einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen. In unseren Breiten werden sie jedoch selten mehr als fünf Zentimeter dick. Die regelmäßig angeordneten, wulstigen Ringel (Nodien) teilen die Halme in einzelne Segmente (Internodien). Die flachen Knoten dienen der Stabilisierung. Wer Bambus nur verarbeitet kennt, könnte meinen, die Oberfläche der Halme sei lackiert. Dies ist ein Trugschluss: Bambus besitzt von Natur aus diese wetterfeste und wasserdichte Schutzschicht, die ihn sogar vor Feuer und vielen Chemikalien schützt. Flachrohrbambusse sind wintergrün, tragen an kurzen Seitentrieben lanzettliche, hellgrüne Blätter und besitzen je nach Art und Sorte – etwa 20 sind in Deutschland erhältlich – grüne, gelbe, schwarze oder gelbgrün gemusterte Halme. Einige Arten färben ihre Halme bei starker Sonneneinstrahlung zudem rostrot. Bambushalme sind kleine Kunstwerke der Natur und tanzen beim geringsten Windhauch, was ihnen trotz ihrer Größe ein filigranes, luftig-leichtes Erscheinungsbild verleiht. Die Bambus-Blüte ist bis heute ein Phänomen: Schirmbambusse blühen nur etwa alle 70 Jahre und sterben danach ab. Ausläuferbildende Arten wie Phyllostachys zeigen meist in etwas kürzeren Zeitintervallen Blüten und haben dabei deutlich bessere Überlebenschancen. Ein Nachteil der Phyllostachys-Arten ist ihr starker Ausbreitungsdrang: Sie bilden dicht unter der Bodenoberfläche in alle Richtungen verholzte Rhizome, aus denen in regelmäßigen Abständen neue Halme austreiben. So können sie binnen weniger Jahre mehrere Quadratmeter erobern, wenn man sie nicht mit starken Rhizomsperren aus hochfestem Kunststoff daran hindert.
Besondere Pflege brauchen die verschiedenen Bambus-Arten nicht. Sie haben wie die meisten Süßgräser einen recht hohen Kalium- und Stickstoffbedarf. Düngen Sie Ihren Bambus daher jedes Frühjahr mit einem speziellen Bambusdünger. Alternativ können Sie auch einfach Rasen-Langzeitdünger verwenden – er ist recht gut auf die Ansprüche der Gräser abgestimmt. Wenn Sie rein organisch düngen möchten, verabreichen Sie am besten reifen Kompost, der mit ein paar Handvoll Hornspänen angereichert wurde. Auf kaliumarmen Böden können Sie Ihren Bambus im August noch einmal mit einem handelsüblichen Rasen-Herbstdünger versorgen. Das macht die Blätter widerstandsfähiger gegen Frostschäden. Wichtig sind bei Trockenheit sowohl im Sommer als auch im Winter rechtzeitige Wassergaben, denn viele Bambus-Arten werfen bei Trockenheit schnell größere Mengen Laub ab. Die Pflanzen regenerieren sich aber wieder, sobald die Wasserversorgung sich verbessert.
Grey mold
Mealybugs
Aphids