Knöteriche

Knöteriche

Polygonum/Persicaria/Bistorta/Fallopia

Pflanzenfamilie

Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Anbaupause Fruchtwechsel

3 Jahre

Saisonübersicht

Aussaat

Ernte

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Halbschattig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Keimtemperatur

2 – 30 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

100 cm

Reihenabstand

200 cm

Saattiefe

1 cm

Anleitungen

Beschreibung

Knöteriche gehören zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Unter dem deutschen Sammelbegriff „Knöterich“ fallen mehrere Gattungen, vor allem Polygonum, Persicaria und Fallopia. Die Gruppe umfasst zahlreiche Arten, von niedrig wachsenden, bodendeckenden Wildkräutern wie Persicaria maculosa bis zu imposanten Stauden wie dem Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis) oder starkwüchsigen Arten wie dem Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica). Auch innerhalb der Gartenkultur existiert eine große Sortenvielfalt, insbesondere bei den Blüten- und Farbtypen der Zierknöteriche (Bistorta/Persicaria). Knöteriche sind je nach Art krautig ein- oder mehrjährig, seltener verholzende Kletterpflanzen. Die Wuchshöhe variiert stark – von 10–40 cm bei niedrigen Wildarten bis zu 1,5–2 m bei robusten Staudenknöterichen. Kletternde Arten wie Fallopia baldschuanica können sogar 10 m und mehr erreichen. Typisch sind wechselständige, oft lanzettliche bis herzförmige Blätter, häufig mit rötlicher Spreitenzeichnung oder deutlicher Blattscheide (Ochrea). Die Blüten erscheinen je nach Art in ähren- oder rispenartigen Blütenständen und reichen farblich von Weiß über Rosa bis Rot. Viele Zierknöteriche blühen sehr lange, oft bis in den Herbst. Die Früchte sind kleine, nussartige Achänen, die für viele Insekten und Vögel interessant sind. Zierknöteriche wie Bistorta amplexicaulis sind wertvolle Struktur- und Blühpflanzen für Staudenbeete. Sie gelten als pflegeleicht, kommen mit unterschiedlichsten Bodenarten zurecht und liefern über Wochen bis Monate Nektar und Pollen. Damit unterstützen sie Bienen, Schwebfliegen und zahlreiche weitere Insekten. Niedrige Arten wie Persicaria dienen als Bodendecker, stabilisieren Böden und fördern durch ihre Wurzelstrukturen die Bodenfauna. Die Samen und jungen Triebe werden von verschiedenen Vogelarten genutzt. Einige Knöteriche – darunter allerdings auch problematische Arten wie Fallopia japonica – zeigen eine enorme Wüchsigkeit. Während sie ökologisch Nahrung bieten, können sie in sensiblen Lebensräumen invasiv wirken und heimische Arten verdrängen. In Gärten sollten solche Arten bewusst und kontrolliert eingesetzt werden. Viele essbare oder traditionell genutzte Arten (z. B. Wasserpfeffer, Persicaria hydropiper) fanden zudem in Küche und Heilkunde Verwendung, spielen heute aber eher eine untergeordnete Rolle.

Herkunft:

Ursprung je nach Art zwischen Europa, West- und Ostasien, teils auch Nordamerika

Anbautipps

Knöteriche bilden eine sehr heterogene Pflanzengruppe, die von einjährigen Wildarten über robuste Stauden bis zu stark wuchernden Großpflanzen reicht. Entsprechend unterscheiden sich die Bedürfnisse der einzelnen Arten zum Teil deutlich. Während Zierknöteriche der Gattung Bistorta/Persicaria nährstoffreiche, feuchte Standorte bevorzugen, kommen viele einjährige Polygonum-Arten auch mit kargen Böden zurecht. Bei der Auswahl und Kultur lohnt es sich daher, die jeweilige Art genau zu berücksichtigen. Einjährige Knöteriche wie Polygonum aviculare oder Persicaria maculosa können direkt gesät werden. Die Aussaat erfolgt flach, etwa 0,5–1 cm tief, in gut gelockerte Erde. Bei empfindlicheren Arten oder für eine frühere Blüte kann eine Voranzucht in Töpfen sinnvoll sein. Nach dem Erscheinen der ersten echten Blätter sollten die Sämlinge vereinzelt werden, damit sie ausreichend Platz zum Wachsen haben. Zierknöteriche in Staudenform werden dagegen meist nicht ausgesät, sondern über Teilung oder gekaufte Jungpflanzen vermehrt. Nach dem Auspflanzen empfiehlt sich ein kurzes Abhärten an wechselnde Temperaturen und Lichtbedingungen, vor allem wenn die Pflanzen aus dem Gewächshaus stammen. Die Pflege variiert je nach Art, aber einige Grundsätze sind universell: Knöteriche wachsen kräftig und profitieren von einer gleichmäßig feuchten Wasserversorgung, besonders in den ersten Wochen nach dem Pflanzen. Ein Mulchauftrag hilft, die Bodenfeuchte zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Staudenknöteriche entwickeln über die Jahre ein stabiles Gerüst und benötigen kaum Ausgeizen; bei einjährigen Arten kann ein leichter Rückschnitt oder das Entfernen übermäßig dichter Triebe das Wachstum verbessern. Eine Düngung mit Kompost oder organischem Langzeitdünger im Frühjahr deckt den mittleren bis hohen Nährstoffbedarf vieler Arten. Besonders wuchsfreudige Arten wie Fallopia japonica sollten im Garten nur mit Vorsicht gesetzt werden, da sie starke Ausbreitungstendenzen haben. Einjährige Knöteriche durchlaufen ihren Lebenszyklus meist innerhalb von 8–12 Wochen, abhängig von Art und Standort. Geerntet werden können Blätter, junge Triebe oder Samen, wobei die Blätter aromatischer und milder sind, solange sie noch zart und grün sind. Reife Samen sind hart und dunkel gefärbt. Die Lagerbarkeit ist gering; frisches Material sollte zeitnah verwendet werden. Staudenknöteriche werden im Ziergarten nicht geerntet, sondern als langfristige Strukturpflanzen genutzt. Eine Teilung älterer Horste empfiehlt sich alle 3–5 Jahre, um die Pflanze vital zu halten und neue Setzlinge zu gewinnen. Als Nachkultur eignen sich bei einjährigen Arten nahezu alle Gemüse, die mittlere bis geringe Nährstoffansprüche haben. Nach sehr starkwüchsigen Arten oder dichten Stauden ist es sinnvoll, den Boden vor der Neupflanzung zu lockern und organische Substanz einzuarbeiten.

Schlechte Nachbarn

Keine schlechten Nachbarn vorhanden

Krankheiten

Keine Krankheiten vorhanden

Schädlinge

Keine Schädlinge vorhanden

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