Schachtelhalm

Schachtelhalm

Equisetum

Pflanzenfamilie

- sonstige -

Auch bekannt als

Zinnkraut, Scheuerkraut, Katzenwedel, Pfannenputzer, Schaftheu

Saisonübersicht

Aussaat

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Halbschattig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Lichtkeimer

Keimtemperatur

15 - 20 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

50 cm

Reihenabstand

50 cm

Saattiefe

0.1 cm

Anleitungen

Beschreibung

Die Schachtelhalme weisen eine lange Geschichte auf. Sie zählen zu den letzten Überlebenden der artenreichen Gruppe Equisetopsida. Zu dem Taxon gehörten die als Calamitaceae bezeichneten Calamiten (Kalamiten). Diese baumartigen Schachtelhalme wuchsen im Perm und Karbon, wie Fossilienfunde belegten. Die verholzten Pflanzen erreichten eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern. Mit einem Meter Stammdurchmesser bildeten sie einen großen Bestandteil der einstigen Steinkohlewälder. Heute gehen Biologen davon aus, dass die ersten Schachtelhalme im oberen Devon auftraten, einem Zeitraum vor 375 Millionen Jahren. Darum tragen die Pflanzen den Beinamen "lebende Fossilien". Ihren deutschen Gattungsnamen verdanken sie ihrer besonderen Sprossachse. Diese lässt sich aus der von Blättern gebildeten Scheide entfernen und problemlos erneut hineinstecken. Die Schachtelhalme bilden Rhizome von bis zu sechs Metern Länge. Sie vermehren sich durch Ausläufer. Zu den Eigenarten der Gattung zählt das Einlagern von Silikat in der Zellwand. Neben dem Ligninersatz findet sich in den Gewächsen bis zu sieben Prozent Kieselsäure. Blatt Schachtelhalme weisen an der Sprossachse mehrere Knoten auf. An jedem entspringen mehrere Blätter, die Mikrophylle. Sie besitzen ein unscheinbares Aussehen. Bei einigen Arten der Gattung wachsen an den Verdickungen am Stängel Seitensprosse. Die Laubblätter sowie die verzweigten Sprosse treten wirtelig angeordnet auf. Blüte Schachtelhalme bilden keine Blüten. Sie besitzen Sporenähren. Schraubig oder zapfenförmig befinden sich diese an der Sprossspitze. Frucht Schachtelhalme bilden keine Früchte. Sie breiten sich über die Sporen aus. Die sporangientragenden Triebe wachsen bei vielen Arten vor den sterilen. Sie sterben nach dem Ausstäuben ab. Unabhängig vom Geschlecht der Pflanze, sehen die Sporen identisch aus. Sie verfügen über eine Exospor genannte Außenschicht sowie zwei Bänder. Diese Hapteren weisen spatelförmige Enden auf. Bei Feuchtigkeit wickeln sie sich um die Spore. Trocknet sie aus, entfalten sich die Bänder, sodass sie untereinander verkletten. Einige Arten der Pflanzengattung besitzen Sporophyllstände an den grünen Sprossen. Seltener befinden sie sich an speziellen Seitensprossen, die ausschließlich der Vermehrung dienen. Wuchs Die Arten der Pflanzengattung Schachtelhalme erreichen eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern. Eine Ausnahme bilden mit höheren Ausmaßen die tropischen Arten. Die mehrjährigen Pflanzen verbreiten sich vegetativ von ihrem Rhizom aus. Ein charakteristisches Merkmal stellen ihre Sprossen dar. Jeder Spross besitzt mehrere Nodi (Knoten). Dazwischen befinden sich Internodien. Der Begriff bezeichnet den Sprossabschnitt einer Pflanze, der zwischen zwei Blattansatzstellen oder, wie hier, zwischen Blattknoten liegt. Die Hygrophyten (Pflanzen, die in Feuchtgebieten wachsen) besitzen an der Spitze Wasserspalten an den Blättern. Diese Drüsen dienen der vermehrten Abgabe von Wasser.

Herkunft:

Die Mehrzahl der Schachtelhalme wächst auf der nördlichen Erdhalbkugel. Neben europäischen Arten existieren Vertreter in Japan sowie in den Tropen. Vorrangig finden sich die Pflanzen an Ufern, feuchten Wiesen oder Sumpfgebieten.

Anbautipps

Standort und Boden Der Schachtelhalm wächst am liebsten in lichtem Schatten, er bevorzugt einen feuchten, nährstoffreichen Boden, kann aber auch auf nährstoffärmeren Böden wachsen. Er gilt als Zeigerpflanzen für humusarmen, verdichteten und oft auch sauren Boden. Pflanzung Am besten pflanzt man Zierformen des Schachtelhalms wie den japanischen Winter-Schachtelhalm im Frühjahr.  Pflegetipps Zierformen des Schachtelhalms brauchen feuchte Standorte. Bei anhaltender Trockenheit sollte man wässern. Verwendung von Schachtelhalm Schachtelhalm kann im Garten lästig werden. Ausgraben ist praktisch unmöglich, die Pflanzen wachsen ständig nach. Hat man sie erst einmal im Beet, wird man sie kaum noch los. Es hilft nur das regelmäßige Jäten der Triebe. Diese lassen sich aber trocknen und für allerlei Anwendungsbereiche nutzen. So soll getrockneter Schachtelhalm, den man ringsum Gemüsesetzlinge verteilt, als Barriere gegen Schnecken dienen, die diese nur ungern überwinden. Zudem kann man Schachtelhalmbrühe zum Sprühen verwenden, um Pilzkrankheiten an Rosen, Obst- und Gemüsepflanzen vorbeugen. Der hohe Gehalt an Kieselsäure (Silizium) kann die Zellwände der Pflanzen stärken, was sie widerstandsfähiger gegen Pilzbefall macht. Die Inhaltstoffe vom Schachtelhalm weiß man auch in der Naturheilkunde zu schätzen, wo sie vielfältige Anwendungen finden. So soll Schachtelhalm als Heilpflanze etwa entzündungshemmend, blutreinigend und entwässernd wirken oder bei Atemwegserkrankungen helfen. Zudem soll die enthaltende Kieselsäure Haare, Zähne, Fingernägel und Knochen festigen. Schachtelhalm vermehren Wer tatsächlich Acker-Schachtelhalm als Heilpflanze anbauen möchte, braucht nur ein paar Rhizom- oder Sprossstücke in die Erde zu stecken und diese feucht zu halten. Am besten kultiviert man die Pflanze in einem Pflanzkübel, damit sie sich nicht zu weit ausbreiten kann. Krankheiten und Schädlinge Die urtümlichen, robusten Pflanzen sind in der Regel nicht von Schädlingsbefall oder Krankheiten betroffen.

Gute Nachbarn

Schlechte Nachbarn

Krankheiten

Echter Mehltau

Schädlinge

Schnecken

Spinnmilben

Blattläuse

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