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Feldsalat säen: Tipps zu Aussaat, Pflege & Ernte

09.09.2022  /  Lesezeit: 10 Minuten

Der Sommer neigt sich dem Ende und der Herbst steht vor der Türe. Nach und nach werden die meisten Kulturen erntereif und in den Beeten gibt es Platz für Neues. Der Feldsalat ist eine perfekte Herbst- und Winterkultur, die wieder Leben in deine Beete bringt. Wie du Feldsalat aussäst, pflegst und erntest, erfährst du in diesem Artikel.

In diesem Artikel findest du:

  1. Feldsalat anbauen: Das musst du wissen
  2. Vogerlsalat säen: Anzucht oder Direktsaat?
  3. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
  4. Feldsalat in der Mischkultur: Gute Nachbarn & Fruchtfolge
  5. Dein Pflanzplan mit Ackersalat: Ideen & Beispiele
  6. Feldsalat pflegen
  7. Krankheiten & Schädlinge
  8. Ackersalat richtig ernten
  9. Häufig gestellte Fragen zur Feldsalat-Aussaat

Auf einen Blick

Tipps für die Aussaat von Feldsalat

  • Wann? Direktsaat ab Ende Juli bis Mitte September oder im März/April. Eine Aussaat ist bei Temperaturen ab 5 bis 25 °C möglich
  • Saattiefe: 1 cm, Dunkelkeimer!
  • Pflanzabstand: 5 - 10 x 10 - 15 cm

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

  • Gute Nachbarn: Erdbeere, Fenchel, Frühlingszwiebel, Gemüsefenchel, Himbeere, Kohle, Lauch, Radieschen, Rettich, Stangenbohne,...
  • Schlechte Nachbarn: Liebstöckel, Salbei, Topinambur

Feldsalat (mehrmals) ernten

  • nach 8 bis 10 Wochen erntereif
  • mit einem glatten Schnitt kurz über dem Boden kappen
  • du kannst mehrmals von einer Pflanze ernten

Feldsalat anbauen: Das musst du wissen

Feldsalat (Valerianella) ist hierzulande sehr bekannt und unter vielen Namen geläufig: du kennst ihn vielleicht als Rapunzel-, Nüssli-, Vogerl- oder Ackersalat. Die einjährige Pflanze ist eine Gattung der Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae). Im Herbst aber auch teilweise noch im Frühjahr kannst du Feldsalat säen, denn die Pflanze ist winterhart und bildet bei Temperaturen über 8 °C kleine, zarte Rosetten aus. Ackersalat ist die perfekte Kultur für Selbstversorger, um auch im Winter eine Ernte einzufahren. Wer keinen Feldsalat mag, kann ihn aber auch gut als Gründüngung säen, damit der Boden über den Winter bedeckt ist.

Blühender Feldsalat
Feldsalat ist eine typische Herbst- und Winterkultur, die im Sommer anfängt zu blühen. Bild von pe_ma (CC by NC-SA 2.0)

Der richtige Standort für Feldsalat

Diese Pflanze ist eine besonders unkomplizierte Kultur und hat keine besonderen Ansprüche an den Boden. Du kannst ihn ohne Probleme im Garten, aber auch auf dem Balkon im Topf kultivieren. Feldsalat gedeiht auf nahezu jeder Bodenart, solange er sonnig steht. Allerdings ist er aufgrund seiner Größe wenig konkurrenzstark, weshalb das Beet von anderen Beikräutern befreit werden sollte. Ansonsten ist der schwachzehrende Feldsalat sehr genügsam und braucht nicht viele Nährstoffe. In Kombination mit einem späten Aussaattermin eignet sich Feldsalat daher besonders gut als Nachkultur für starkzehrendes Gemüse.

Vogerlsalat säen: Anzucht oder Direktsaat?

Feldsalat kann ohne Probleme direkt ins Beet gesät werden. Bei einer Direktsaat ist es nur wichtig, dass dein Beet weitestgehend frei von anderen Gewächsen ist. Wer also die Anzucht überspringen möchte, kann das ruhigen Gewissens tun. Natürlich ist eine Anzucht im Haus oder einem Gewächshaus trotzdem möglich. Das hat den Vorteil, dass du schon früher mit dem Anbau und somit auch mit der Ernte beginnen kannst. Auch wenn deine Beete noch ,,besetzt" sind mit anderem Gemüse, kannst du so schon Jungpflanzen großziehen, bis die Beete wieder frei sind. Bei einer Vorzucht bekommen die Jungpflanzen außerdem einen Wachstumsvorsprung, der sie konkurrenzfähiger macht. Mehr zum Thema ,,Vorziehen oder direkt ins Beet säen?" findest du in diesem Artikel.

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Feldsalat keimt bereits ab 5°C. Zu hohe Temperaturen mag er gar nicht und so bleibt ab 25 °C die Keimung aus. Je nach Sorte werden die Samen ab Ende Juli bis Mitte September ausgesät. Für eine späte Aussaaat solltest du auf frostunempfindliches Saatgut zurückgreifen. Diese Sorten können teilweise überwintern und erst im Folgejahr geerntet werden. Kombiniere unterschiedliche Saattermine mit unterschiedlichen Sorten, dann kannst du das Erntefenster vergrößern und länger frischen Feldsalat ernten. Bei Aussaaten im September keimen die Samen zügiger, allerdings kann es hier bei sinkenden Temperaturen unter 8°C zu einem Wachstumsstopp kommen. Außerdem kann Feldsalat auch im März/April gesät werden, sobald eine dauerhaft Bodentemperatur von über 5°C erreicht sind.

Vogerlsalat im Beet
Feldsalat ist ein Dunkelkeimer und muss mindestens 20 mm unter Erde liegen. Bild von David_Will auf Pixabay.

Direktsaat ins Beet

Nun geht es ans Aussäen. Bereite dein Beet vor und entferne alle Beikräuter. Anschließend ziehst du etwa 0,5 bis 1 cm tiefe Rillen in den Boden und legst je nach Sorte alle 5 bis 10 cm einen Samen. Zwischen den Reihen solltest du 10 bis 15 cm Platz lassen. Feldsalat ist ein Dunkelkeimer, bedecke die Samen daher wieder sorgfältig mit Erde und drücke sie gut an. Nun müssen die Samen für drei Wochen gut feucht gehalten werden. Hier hilft eine Abdeckung oder eine Mulch-Schicht, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Verdunstung vorzubeugen. Wenn alles geklappt hat, zeigen sich nach drei Wochen kleine Keimlinge. Da die Feldsalatpflanzen recht klein sind eignen sie sich sehr gut für den Anbau in einem Balkonkasten.

Auf Flächen, auf denen wenige Beikräuter wachsen und nicht viel gejätet werden muss, kannst du das Saatgut auch einfach breit über dem Boden verteilen und mit Erde bedecken. In diesem Fall solltest du nach dem Auflaufen der kleinen Pflänzchen ausdünnen, damit sie genug Platz zum Wachsen haben. Ansonsten bleiben die Rosetten klein und kümmerlich.

Anzucht von Vogerlsalat

Bei einer Vorzucht werden die Samen wie oben beschrieben in Anzuchttöpfchen ausgesät (etwa drei bis fünf Samen pro Topf) und gut feucht gehalten. Nach etwa vier bis fünf Wochen kannst du die Pflanzen dann mit einem Abstand von 5 bis 10 cm zueinander Auspflanzen. Wie du eigene Anzuchterde selber machen kannst, findest du in unserem Artikel zum Thema.


Feldsalat in der Mischkultur: Gute Nachbarn & Fruchtfolge

Kopfsalat
Feldsalat sollte nicht nach Kopfsalat gepflanzt werden. Bild von HolgersFotografie auf Pixabay.

Feldsalat ist eine super Kultur, um deine Beete über die Wintermonate bedeckt und gepflegt zu halten. Außerdem entwickeln Feldsalatpflanzen entgegen ihrer Rosettengröße eine beeindruckende Wurzelmasse, die bis zu 1 m tief in die Erde reicht. Nicht nur durch das Auflockern durch die tiefen Wurzeln, sondern später auch durch deren Überreste, wird die Bodenstruktur verbessert. Deshalb ist Feldsalat auch eine gute Gründüngung für deine Beete und es lohnt sich auch ihn anzupflanzen, wenn du kein Feldsalatliebhaber bist. Ein weiterer Vorteil ist, dass Feldsalat zu den Baldriangewächsen gehört und somit Abwechslung in deine Fruchtfolge bringt und Bodenmüdigkeit vorbeugt. Viele andere Kulturpflanzen gehören anderen Pflanzenfamilien an. Deren Krankheitserreger und Schädlinge haben wenig Interesse am Feldsalat und räumen das Feld.

Tabelle: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

Gute Nachbarn Schlechte Nachbarn
Erdbeere Physalis Liebstöckel
Fenchel Postelein Salbei
Frühlingszwiebel Radieschen Topinambur
Gemüsefenchel Rettich
Himbeere Rhabarber
Kohle Ringelblume
Lauch Stangenbohne
Oregano Zwiebeln

Fruchtfolge & Fruchtwechsel

  • Anbaupausen von 3 bis 4 Jahren einhalten
  • Keine geeignete Nachkultur für Kopfsalat!
  • Gute Nachfrucht für Kartoffel, Kohlrabi, Erbse, Tomate, Gurke, Erdbeere, Zwiebeln oder Karotten
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass Feldsalat zu den Baldriangewächsen gehört und somit Abwechslung in deine Fruchtfolge bringt und Bodenmüdigkeit vorbeugt. Viele andere Kulturpflanzen gehören anderen Pflanzenfamilien an. Deren Krankheitserreger und Schädlinge haben wenig Interesse am Feldsalat und räumen das Feld. Außerdem lässt sich Feldsalat gut in eine Mischkultur integrieren.

Dein Pflanzplan mit Ackersalat: Ideen & Beispiele

Wir haben dir bereits ein paar Beetpläne für eine Mischkultur mit Feldsalat vorbereitet. Hier findest du Ideen fürs Gewächshaus oder ein Beet im Freien.


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Feldsalat pflegen

Aussaat
Regelmäßiges Unkrautjäten ist wichtig, denn Feldsalat ist wenig konkurrenzstark. Bild von summa auf Pixabay.
  • Jäte regelmäßig das Unkraut in deinem Feldsalatbeet, damit die Pflanzen in keinen Konkurrenzkampf um Licht, Wasser oder Nährstoffe geraten.
  • Halte frisch ausgesäten Feldsalat mindestens drei Wochen gut feucht, denn Trockenheit hemmt die Keimfreudigkeit der kleinen Samen und regt die Pflanzen zum Schossen an
  • Bei einem Anbau über die Wintermonate solltest du das Beet mit einem Vlies abdecken, so kannst du auch bei Schnee und Frost zarte, milde Rosetten ernten. An milden Tagen empfiehlt es sich, die Bedeckung abzunehmen und frische Luft an die Pflanzen zu lassen. Ansonsten riskierst du Pilzbefall.
  • Düngen musst du Feldsalat nicht. Er gibt sich damit zufrieden, was seine Vorgänger ihm übrig gelassen haben. Achtung: Verwende keine mineralischen Düngemittel, denn diese erhöhen den Nitratgehalt der Blätter. Das kann gesundheitsschädlich sein.

Krankheiten & Schädlinge

Wie bereits erwähnt ist der Feldsalat keine anspruchsvolle Kultur. Aufgrund der Jahreszeit spielen hungrige Gäste kaum eine Rolle. Außerdem gibt es nur wenige Krankheiten, die den Feldsalat heimsuchen könnten. Dazu zählt der falsche Mehltau. Mittlerweile gibt es allerdings einige Sorten, die tolerant gegenüber Mehltau sind, beispielsweise ,Elan' und ,Vit'. Außerdem kannst du vorbeugend für eine gleichmäßige Bewässerung ohne Staunässe sorgen sowie ausreichend Pflanz- und Reihenabstand für eine gute Durchlüftung einräumen.

Ackersalat richtig ernten

Feldsalat hat eine recht kurze Kulturdauer und ist bereits nach 8 bis 10 Wochen bereit zum Ernten. Die kleinen Pflanzen sind fragil und der Ernte bedarf es an etwas Fingerspitzengefühl. Außerdem benötigst du ein scharfes Messer, um die Pflanzen kurz über der Bodenoberfläche mit einem glatten Schnitt zu kappen. Der Schnitt sollte nicht zu weit oben sitzen, denn dann fallen die Rosetten auseinander. Er sollte aber auch nicht zu tief sein, denn dann treibt die Pflanze nicht nochmal aus. Ansonsten kannst du ohne weiteres mehrmals von der gleichen Pflanze ernten. Feldsalat welkt sehr schnell und sollte daher frisch verzehrt werden. Bis spätestens April solltest du alle Pflanzen aus dem Vorjahr abgeerntet haben, außer du willst, dass er sich selbst aussät.


Ich wünsche dir viel Erfolg beim Feldsalat anbauen! bei Fragen oder Anregungen schreibe uns gerne an [email protected].

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Titelbild von pflanzenlust auf Pixabay.

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Autor:in

Marie

Marie ist studierte Agrarwissenschaftlerin der Uni Hohenheim. Ihre Schwerpunkte liegen besonders auf ökologischer Landwirtschaft und Permakultur. Um den Menschen Wissen über ökologische Zusammenhänge und Alternativen zur bisherigen Landnutzung aufzuzeigen, schreibt sie Artikel für Fryd. Unsere momentanen Wirtschaftssysteme, besonders in der Landwirtschaft, haben zahlreiche negative Auswirkungen auf die Natur und destabilisiert unsere Ökosysteme. Wir brauchen wieder eine große Vielfalt in unseren Gärten und Beeten, um dem Artensterben entgegen zu wirken. Jede:r Gärtner:in kann dazu beitragen, Lebensräume und Nahrung für verschiedenste Lebewesen zu schaffen und erhalten. Mit ihren Artikeln möchte sie ihre Erfahrungswerte im Umgang mit natürlichen Systemen weitergeben und Menschen Möglichkeiten an die Hand geben, für ein stabiles Ökosystem und damit auch der Sicherung unserer Lebensgrundlage beizutragen.

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Häufige Fragen

Von Ende Juli bis Mitte September oder im März/April, ab Temperaturen von 5 bis 25 °C.

Eine Anzucht ist nicht notwendig, kann aber sinnvoll sein, wenn noch kein Platz im Beet ist. Ansonsten ist eine Direktsaat ohne Probleme möglich.

Nach 8 bis 10 Wochen ist Feldsalat erntereif. Ernte am besten mit einem scharfen Messer und schneide die Rosette kurz über dem Boden ab. Lässt du das Herz stehen, kannst du sogar mehrmals ernten.

Feldsalat ist ein Dunkelkeimer und wird daher 1 cm dick gut mit Erde bedeckt.

Gut neben Feldsalat kannst du Erdbeeren pflanzen. Aber auch Frühlingszwiebeln, Lauch, Rettich, Kohle oder Fenchel sind gute Nachbarn. Zudem passen Kräuter wie Oregano und Ringelblumen gut neben den Salat.

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