Zuckerrohr
Saccharum
Sugarcane
2 Jahre
Voranzucht
Pflanzung
Ernte
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
Lichtbedarf
Sonnig
Wasserbedarf
Feucht
Boden
Mittelschwer (lehmig)
Nährstoffbedarf
Hoch
Dunkelkeimer
Keimtemperatur
20 - 30 °C (Grad Celsius)
Pflanzabstand
10 cm
Reihenabstand
30 cm
Saattiefe
1.5 cm
Die Gattung Zuckerrohr (bot. Saccharum) gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). In der Gattung sind 36 Arten zusammengefasst. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist der Gewöhnliche Zuckerrohr (Saccharum officinarum). Sie sind bekannt als die süßesten Gewächse in der Pflanzenwelt. Die Zuckerrohr-Pflanzen liefern die Basis für zahlreiche Speisen und Getränke. Doch die Gewächse haben mehr zu bieten, als das süße Nahrungsmittel. Die exotischen Schmuckstücke begeistern mit einer prachtvollen Erscheinung. Ihre dicken Stängel erinnern an einen Dschungel aus Bambus-Pflanzen, die wie Streichhölzer aus der Erde ragen. Die weit überhängenden Blätter erinnern an das ausladende Blattwerk der Schilf-Pflanzen. Zuckerrohr überzeugt mit einer Vielseitigkeit in der Verwendung und Kultivierung. Unter der Berücksichtigung ihrer besonderen Ansprüche, lassen sich Zuckerrohr-Pflanzen im eigenen Garten anbauen. Blatt Die Pflanzen entwickeln typische Süßgräser-Blätter. Die Blattspreite ist linealisch ausgezogen. An der Basis umschließt eine Blattscheide den Stängel. Auf der Blattoberseite ist eine deutlich hervortretende Mittelrippe erkennbar. Blüte Die Arten der Gattung Saccharum besitzen dichte Blütenstände, die sich aus zahlreichen kleinen Ährchen zusammensetzen. Die Blütenstände erreichen Längen zwischen 40 und 60 Zentimeter. Die kleinen Ährchen stehen wie auf einer Perlschnur aufgefädelt an einem Schaft. Sie sind zwittrig und windbestäubt. Daher benötigen sie keine Kelch- und Kronblätter, denn die Pflanzen locken keine Tiere zur Bestäubung an. An der Basis der drei Staubblätter sitzen Schwellkörper. Sie spreizen die Blüte auf und geben den Pollen frei. Wenn sich die Ährchen zur Blütezeit öffnen und nach außen biegen, erinnert der gesamte Blütenstand an einen weichen Federschweif. Die rotbraune Färbung der Blütenstände liefert einen auffallenden und dekorativen Aspekt. Frucht Nach der Blütezeit bilden sich im Herbst zahlreiche kleine Früchte. Die Getreidekörner sind rund 1,5 Millimeter lang. Sie dienen als Nahrung für Vögel, die für die weitere Verbreitung der Samen sorgen. Wuchs Zuckerrohr-Arten wachsen als grasartige und einkeimblättrige Pflanzen. Sie sind mehrjährig und entwickeln einen dicken Halm mit einem Durchmesser zwischen 20 und 50 Millimeter. Die Süßgräser beeindrucken mit einer mächtigen Wuchshöhe. Sie wachsen zwischen 150 und 300 Zentimeter in die Höhe. Die Pflanzen entwickeln als Flachwurzler ein unterirdisches Rhizom. Es ist dick und liegt waagerecht im Substrat. Mithilfe dieses Organs vermehren sich die Pflanze unter der Erde. Sie sind nicht frosthart. Ihr Temperaturminimun liegt zwischen 3,0 und 5,0 °C. Eine Zuckerrohr-Pflanze erreicht ein Alter von maximal 20 Jahren.
Herkunft:
tropische und subtropische Regionen (Brasilien, Indien, Thailand, Kuba, Kanaren) weltweit (Afrika, Europa, Asien, Australien, Amerika)
Standort Die Pflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie bevorzugen lehmige Erde, die ausreichend Bodenfeuchtigkeit zur Verfügung stellt. Staunässe vertragen die Rhizome nicht. Eine Anreicherung des Substrats mit Sand, Styroporflocken oder Lavagranulat verbessert die Durchlässigkeit. Normale Gartenerde ist ideal als Pflanzsubstrat geeignet. Bei einer Temperatur zwischen 25 und 28 °C zeigen die Süßgräser einen üppigen Wuchs. Bei kühleren Temperaturen ist ihr Wachstum eingeschränkt. Liegt die Temperatur unter 15° C, stellen die Süßgräser ihr Wachstum vollständig ein. Sie lieben einen vollsonnigen Standort. Halbschattige Bedingungen bereiten den Gewächsen keine Probleme. An einem dunkleren Standort ist der Zuwachs geringer. Als starkwüchsige Pflanzen ist ihr Verbrauch an Nährstoffen extrem hoch. Nutzung Zuckerrohr-Pflanzen liefern im Garten einen dekorativen Aspekt. Da sie nicht winterhart sind, eignen sich die Süßgräser nicht zur dauerhaften Anpflanzung in Beeten. Es empfiehlt sich eine Kübelhaltung, die das Umplatzieren der Pflanzen im Winter ermöglicht. Ein Kübel mit Henkeln eignet sich perfekt zur Versenkung im Boden. Dadurch entsteht der Anschein, dass die Zuckerrohr-Pflanzen im Garten wachsen. Durch das Ausgraben der versenkten Töpfe gelangen die Kübel im Herbst an die Oberfläche. Auf diese Weise versprühen Zuckerrohr-Pflanzen einen asiatischen Charakter. Sie geben ein gutes Bild in chinesischen und japanischen Arrangements ab. Durch ihre imposante Wuchshöhe eignen sich die Gräser ideal als Sichtschutz. Eine Gruppe aus mehreren Individuen erschafft eine Oase der Entspannung. Als optimale Nachbarn erweisen sich Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen. Durch solche Arrangements entsteht der Anschein eines natürlichen Lebensraumes, wie er in Asien vorkommt. Zwischen Schilf (Phragmites) und Bambus (Bambusa) erzeugen die Zuckerrohr-Arten ein exotisches Bild. Gute Pflanzpartner für Zuckerrohr: Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen): Sie binden Stickstoff im Boden, was das Wachstum von Zuckerrohr fördert. Helfen, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Kräuter wie Basilikum oder Koriander: Diese können Schädlinge abwehren und das Ökosystem im Boden stabilisieren. Mais oder andere Getreidearten: Diese Pflanzen haben ähnliche Anforderungen an Wärme und Sonne und können in einer Fruchtfolge rotieren. Schlechte Pflanzpartner für Zuckerrohr: Pflanzen mit hohem Wasserbedarf (z. B. Reis): Diese können um Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Nachtschattengewächse (z. B. Tomaten, Kartoffeln): Diese können ähnliche Schädlinge und Krankheiten wie Zuckerrohr anziehen. Zwiebelgewächse (z. B. Zwiebeln, Knoblauch): Sie bevorzugen oft andere Bodenbedingungen und können das Wachstum von Zuckerrohr hemmen. Pflege/Schnitt Der wichtigste Aspekt der Pflege ist ein ausgewogener Wasser- und Nährstoffhaushalt. Regelmäßiges Gießen ist notwendig. Dazu eignet sich gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Der Wasserbedarf erhöht sich zusätzlich an vollsonnigen Standorten. Aufgrund der hohen Biomasse, ist unter direkter Sonneneinstrahlung die Verdunstung um einiges höher. Die tägliche Daumenprobe liefert Gewissheit über den Feuchtigkeitsgrad im Substrat. Zwischen Juni und September freuen sich die Gewächse über eine wöchentliche Düngung. Es eignet sich ein Flüssigdünger, Guano-Stäbchen oder Dünge-Kegel. Diese Varianten liefern ausreichend Nährstoffe zur Unterstützung der Biomassebildung. Auch eine Zugabe von mineralischen Langzeitdüngern ist möglich, wenn die Pflanzen der Dekoration dienen. Vier Monate nach der Pflanzung sind die Halme reif für die Ernte. Der Abschnitt von einzelnen Halmen erfolgt bodennah. Wenn die Pflanzen rein dekorativen Aspekten dienen, ist kein Rückschnitt notwendig. Die Halme verbleiben den Winter über an der Pflanze. Eine Verjüngung von alten Pflanzen erfolgt über die Gewinnung von Stecklingen aus gesunden Halmen. Diese Maßnahme gewährleistet eine rechtzeitige Vermehrung, bevor die Pflanze an Schönheit einbüßt. Die Überwinterung erfolgt an einem warmen und hellen Ort, an dem die Temperatur nicht unter 15° Celsius sinkt. Krankheiten/Schädlinge Die Zuckerrohr-Pflanzen sind eine beliebte Nahrungsquelle für einige Schadinsekten. Zu den gefährlichsten Schädlingen zählt die Schmetterlingsraupe. Sie frisst sich durch das zuckerhaltige Mark. Bei einem starken Befall ist das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt. Sie stirbt mit der Zeit ab. Das Ausbringen von Vogelfutter lockt Vögel an, die sich eine Raupe als Leckerbissen nicht entgehen lassen. Alternativ empfiehlt sich das Ablesen und Umsetzen vereinzelter Raupen, damit ihre Entwicklung zu schönen Schmetterlingen nicht abbricht. Krankheiten Anthraknose: Eine Pilzkrankheit, die schwarze Pusteln und dunkle, wasserdurchtränkte Läsionen an den Stängeln verursacht. Rost: Führt zu orange-braunen Flecken auf den Blättern und kann bei starkem Befall Blattverlust verursachen. Brauner Streifen: Eine bakterielle Krankheit, die zu verkürzten Internodien und glänzendem, goldbronzefarbenem Laub führt. Mosaik-Krankheit: Verursacht Sprenkelungen oder Flecken auf den Blättern sowie gelbe oder blassgrüne Bereiche. Holzkohlekrankheit: Bildet glänzende schwarze oder orangefarbene Pusteln auf den Internodien. Schädlinge Stängelbohrer: Diese Insekten bohren sich in die Stängel und schwächen die Pflanze. Blattläuse: Sie saugen Pflanzensäfte und können Viren übertragen. Weiße Fliegen: Verursachen Schäden durch das Saugen von Pflanzensaft und die Übertragung von Krankheiten. Termiten: Können die Wurzeln und Stängel angreifen, besonders in trockenen Regionen. Vorbeugung und Bekämpfung Fruchtwechsel: Reduziert das Risiko von Krankheiten und Schädlingen. Resistente Sorten: Wähle Sorten, die weniger anfällig für bestimmte Krankheiten sind. Biologische Kontrolle: Nutze natürliche Feinde wie parasitäre Wespen oder Nematoden. Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall können gezielte Anwendungen helfen, sollten aber sparsam und umweltbewusst eingesetzt werden.
Keine guten Nachbarn vorhanden
Keine schlechten Nachbarn vorhanden
Keine Krankheiten vorhanden
Keine Schädlinge vorhanden