Heidekrautgewächse

Heidekrautgewächse

Ericaceae

Pflanzenfamilie

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

J

F

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A

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A

S

O

N

D

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Leicht (sandig)

Nährstoffbedarf

Niedrig

Lichtkeimer

Keimtemperatur

18 - 22 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

20 cm

Reihenabstand

20 cm

Saattiefe

0.1 cm

Anleitungen

Beschreibung

Heidekrautgewächse (bot. Ericaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales). Gegliedert ist sie in acht Unterfamilien und gehört zur großen Klasse der Bedecktsamigen Pflanzen (botanisch Magnoliopsida). Früher zählten zu den Heidekrautgewächsen rund 145 Gattungen. Heute gehören zur Familie 126 Gattungen. Die Aufzählung enthält bis zu 4000 Arten. Bei der Neuordnung der Systematik wurde eine Unterfamilie, die Monotropoideae, neu gebildet. Sie besteht aus Krähenbeerengewächsen (Empetraceae), Wintergrüngewächsen (Pyrolaceae) und Fichtenspargelgewächsen (botanisch Monotropaceae). Die drei verloren ihren Rang als Familie. Die Angiosperm Phylogeny Group (Abkürzung APG) veröffentlichte 2009 die neue Systematik der Pflanzen. Blatt Die Laubblätter erscheinen klein, schmal und nadelförmig. Sie haben winzige Anhängsel, die Nebenblätter. Manche Arten treiben große Blätter, die oval, breit und nicht nadelförmig sind. Hier gibt es keine Nebenblätter. Die Blätter sind bei einigen Arten immergrün oder fallen bei anderen jedes Jahr ab. Ihre Konsistenz ist ledrig oder krautig. Sie sitzen auf einem langen, manchmal auf einem kurzen Stiel. Bei einigen Arten liegen die Blätter direkt am Zweig an. Sie sind wechselständig angeordnet. Es kommen spiralige oder zweizeilige Blattanordnungen vor. Die Blattspreite ist ungeteilt und der Blattrand gezähnt oder ganz. Viele Arten besitzen Rollblätter. Dies ist ein Blatttypus der Xerophyten (trockenheitverträgliche Pflanzen). Die Unterseite des Blattes ist eingesenkt, die Spaltöffnungen, durch die Wasser verdunstet, liegen verborgen. Zusätzlich ist die Verdunstung durch Behaarung vermindert und auf eine Blattseite begrenzt. Blüte Die Blüten sind klein bis groß und überwiegend fünfzählig und radiärsymmetrisch. Sie stehen manchmal einzeln. Häufig kommen end- oder achselständige Trauben vor. Weitere Formen sind Ähren, Köpfe, Schirmtrauben oder Rispen, die lang herabhängen. Die Zweige sind reich mit Blüten besetzt. Die Blütenhülle ist meistens doppelt (Perianth). Vorhanden sind vier bis sieben freie oder verwachsene Kelchblätter. Die drei bis sieben, meistens jedoch fünf, Kronblätter sind oft verwachsen. Die Blüten sind glockenförmig und in den meisten Fällen rosa getönt. Weitere Arten haben gelbliche, weiße und rote Blütenglocken und sind tellerförmig. Meistens sind zwei Kreise mit vier oder fünf freien Staubblättern vorhanden. Zwischen zwei und zehn Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Der Fruchtknoten ist ober- oder unterständig. Bei Blüten mit oberständigem Fruchtknoten erfolgt die Bestäubung durch Insekten. Die Arten mit unterständigem Fruchtknoten werden durch Kolibris bestäubt. Die Blüten einiger Arten duften süß. Frucht Es gibt unterschiedliche Fruchtarten: Kapselfrüchte Beerenfrüchte Steinfrüchte Nussfrüchte Auf den Früchten liegen bei einigen Arten fleischige Kelchblätter. Die Beerenfrüchte sind rot, weich und meistens genießbar. Viele sind reich an Zucker und Säure. Andere enthalten ätherische Öle, Glykoside oder Gerb- und Bitterstoffe. Manche Arten enthalten sogar Acetylandromedol. Dieser Stoff ist toxisch. Wuchs Heidekrautgewächse sind zu einem großen Teil verholzende Pflanzen. Vorwiegend sind es kleine oder größere Sträucher. Die Zwergsträucher wachsen aufrecht, kriechend oder liegend. Es gibt kleine Bäume oder hohe Sträucher. Sie wachsen überwiegend auf sauren Böden. Bei vielen Arten gehen die Wurzeln der Pflanzen eine Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza) ein. Die Zwergsträucher sind teilweise bis minus 70 Grad Celsius frosthart. Für die Frostresistenz sorgen Glykoside als Frostschutzmittel in allen Teilen der Pflanze. Verbreitung Die Heidekrautgewächse sind mit ihren Arten weltweit verbreitet. Sie besiedeln Europa von alpinen Regionen bis zur Arktis. Einige Gattungen sind in Nordamerika zuhause. In Osteuropa wachsen unterschiedliche Arten. Auf der Nordhalbkugel sind vorwiegend Arten mit niedrigen, immergrünen Sträuchern heimisch. In mediterranem Klima haben sich höhere Strauchformen und Bäume verbreitet. Auf der Südhalbkugel ist ein breites Spektrum von Zwergsträuchern, höheren Sträuchern und Baumarten beheimatet. Vom Himalaya über die Pazifikinseln, Ostasien und Südostasien sind verschiedene Gattungen und Arten von Ericaceae anzutreffen. Nutzung Die Heidekrautgewächse werden vielfältig genutzt: Obststräucher Die Beeren mancher Arten werden in wild wachsenden Beständen gesammelt. Finnland ist dafür ein Beispiel. Aus schwarzen Krähenbeeren (Empetrum) entsteht Kompott oder Saft. Ihre schwarze Farbe dient als Färbemittel in der Lebensmittelproduktion. In Europa, Kanada und den USA, zunehmend in Südafrika oder Südamerika ist der landwirtschaftliche Anbau von Fruchtsträuchern ein Wirtschaftsfaktor. Heidelbeeren (botanisch Vaccinium myrtillus) sind roh genießbar und werden zu Konfitüren, Saft und Trockenobst verarbeitet. Preiselbeeren (botanisch Vaccinium vitis-idaea) liefern Früchte für Marmeladen oder Säfte. Die Moosbeere ist als Cranberry (Vaccinium macrocarpon) beliebt. Die Früchte der Erdbeerbäume (botanisch Arbutus oder Arbutus unedo) werden bei der Herstellung von Likören eingesetzt. Medizinische Verwendung Blätter und Früchte einiger Arten finden in der Medizin Verwendung. Bekannt ist die Bärentraube (botanisch Arctostaphylos uva-ursi), auch Harnkraut genannt. Die Pflanzenteile, vor allem die Blätter, wirken antiseptisch bei Blasenentzündungen. Honig In Europa, Südamerika, Mexiko oder in Neuseeland ist Honig von Heidekrautgewächsen beliebt und ein regionaler Wirtschaftsfaktor. Der Honig wird weltweit gehandelt. ökologische Funktion Heidekrautgewächse gedeihen an unwirtlichen Orten. Sie übernehmen in einigen Regionen die Funktion von Wäldern und befestigen Küstendünen. Zierpflanzen Einige Gattungen liefern ausdauernde, immergrüne Ziersträucher mit bezaubernden Blüten.

Herkunft:

Südafrika, Vorderasien, Europa

Anbautipps

Verwendung Die Heidekräuter, die für die Gartengestaltung eine Rolle spielen, lassen sich an einer Hand abzählen. Alle Arten wirken am besten, wenn man damit im Heidegarten größere Flächen bepflanzt. Ideale Partner sind andere Zwergsträucher wie die Besenheide, Koniferen wie Wacholder und Kiefern oder auch Blütengehölze wie der Rhododendron. Im Winter und Frühling, etwa von Januar bis Mai, blühen die Sorten der Englischen Heide (Erica darleyensis) und der Schnee- oder Winter-Heide (Erica carnea) in Weiß, Rosa oder Rot. Sie sind gute Flächendecker für sonnige bis halbschattige Standorte. Im Sommer blühen die Moor- oder Glockenheide (Erica tetralix), die Cornwall-Heide (Erica vagans) und Grau-Heide (Erica cinerea). Sie werden etwa 30 Zentimeter hoch und breit und können als Bodendecker in kleineren oder größeren Gruppen verwendet werden. Oft werden sie in Heidebeete gepflanzt. Die Glocken-Heide (Erica gracilis) blüht von September bis Dezember und wird deshalb vor allem im Herbst angeboten. Sie ist nicht winterhart, auch wenn einzelne Nächte mit Temperaturen knapp unter Null Grad verkraftet werden. Häufig setzt man Glocken-Heide in Schalen und Balkonkästen. Außerdem kommen sie für die Gestaltung von Beeten und für die Grabbepflanzung infrage. Pflanzen Die beste Pflanzzeit ist dann, wenn die Gärtnereien die jeweiligen Arten im Sortiment haben. Es muss beachtet werden, dass manche Arten nur auf saurem Boden gedeihen. Andere bevorzugen kalkhaltige Standorte, kommen aber auch in normaler, humusreicher Gartenerde zurecht. Den Pflanzbereich sollte man gut auflockern und das Loch so tief ausheben, dass der Wurzelballen noch einen halben Zentimeter mit Gartenerde bedeckt wird. Den Wurzelballen vor dem Pflanzen in Wasser tauchen und in den ersten Wochen gründlich wässern. Möchte man Englische Heide als Flächendecker verwenden, setzt man fünf bis sieben Pflanzen, bei Schnee-Heide acht bis zehn pro Quadratmeter. Schneiden Es ist wichtig, Heidekräuter regelmäßig zurückzuschneiden, damit sie kompakt bleiben und nicht von unten verkahlen. Die Englische Heide und die Schnee-Heide kürzt man regelmäßig mit der Heckenschere nach der Blüte Ende Mai. Die Cornwall-Heide schneidet man jährlich unterhalb des vorjährigen Blütentriebs ab. Die Glocken-Heide braucht nicht geschnitten zu werden. Pflege Heidekräuter sollten niemals ganz austrocknen. In regenarmen Perioden muss unbedingt gewässert werden, besonders vor den ersten Frösten. Im Frühjahr werden Heidekräuter mit Dünger versorgt. Kompost oder Langzeitdünger fördern das Wachstum. Die Arten, die nur auf saurem Boden gedeihen, bekommen Spezialdünger, zum Beispiel Rhododendron-Dünger Winterschutz Bei strengem Frost ohne Schneedecke deckt man bedingt winterharte Heidekräuter wie die Baum-Heide und auch die Grau-Heide mit Reisig, Tannenzweigen oder Vlies ab. Die Cornwall-Heide ist relativ frosthart und braucht nur bei anhaltenden Frösten mit Tannengrün geschützt zu werden. Auch die Schnee-Heide, die Temperaturen bis -30 Grad verträgt, sollte vor zu starker Wintersonne und Wind geschützt werden, damit sie nicht austrocknet. Vermehrung Heidekräuter können durch Stecklinge vermehrt werden. Diese werden im Sommer geschnitten, in die Erde gesteckt und möglichst gleichmäßig feucht gehalten. Die eigene Vermehrung lohnt aber nur bei seltenen Sorten, da die Pflanzen sehr preiswert sind. Krankheiten und Schädlinge Plötzliche Welke weist auf Pilzbefall hin. Kranke Pflanzen sollten schnell entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden. Als Vorbeugung empfiehlt es sich, Staunässe zu vermeiden. Außerdem können die Larven von Dickmaulrüsslern Schäden an den Wurzeln verursachen. Der Käfer selbst frisst aber nur selten an den jungen Trieben.

Gute Nachbarn

Keine guten Nachbarn vorhanden

Schlechte Nachbarn

Keine schlechten Nachbarn vorhanden

Krankheiten

Keine Krankheiten vorhanden

Schädlinge

Keine Schädlinge vorhanden

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