Brown Turkey, Pfälzer Fruchtfeige
Sorte
angelegt von Marielena 🌱 am 09.07.2023
Saatgut
nicht lieferbar
Farbe
gelb
braun
bronze
Standort
Beet
Topf
Freiland
warmer Standort
Hauswand/Mauer
durchlässiger Boden
keine Staunässe
anspruchslos
Resistenzen
kältetolerant
Voranzucht
Pflanzung
Ernte
Ernte
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
1. JAHR
FOLGEJAHRE
Brown Turkey, in Deutschland oft auch (Blaue) Pfälzer Fruchtfeige oder Bornholm genannt, ist eine weltweit verbreitete Feigensorte der Art Ficus carica, die für ihren reichen Ertrag und ihre große Winterhärte bekannt ist. Sie ist eine sehr häufig angebaute Sorte, vor allem in kühleren Regionen, sie wird jedoch geschmacklich von etlichen anderen Sorten überragt. Sie ist eine zweimaltragende Hausfeige. Große, ausgewachsene Bäume der Sorte Brown Turkey können in Deutschland in guten Jahren bis zu 100 kg Feigen tragen. Von den geschätzten 80.000 Feigenbäumen in der Pfalz sollen 80 Prozent Bäume dieser Sorte sein. Brown Turkey hat einen schnellen, ausladenden Wuchs und erreicht in Mitteleuropa meist eine Höhe von 4–6 m und eine Breite von über 2–4 m. Das Blatt ist drei- bis fünflappig, wobei Blätter mit drei gut ausgebildeten Lappen und zwei relativ kleinen am Stiel typisch für die Sorte sind. Die Blätter sind in der Größe stark variierend. Typisch für Brown Turkey sind auch die vielen Blühfeigen an einem längeren Trieb, oft fünf bis acht. Die meisten anderen Feigensorten tragen nur ein oder zwei, seltener drei Blühfeigen an einem Trieb. Die Blühfeigen der Sorte Brown Turkey sind goldbraun, reifen im Juni und Juli wiegen meist zwischen 50 und 100 Gramm. Die Herbstfeigen sind wesentlich kleiner, jedoch zahlreicher und reifen von September bis in den November hinein. In Mitteleuropa wird nicht selten ein nicht ganz unbeträchtlicher Teil der Früchte nicht mehr reif, vor allem bei starkem Fruchtbehang. Die Herbstfeigen sind rundlicher als die Blühfeigen und bei Vollreife violett. Sie wiegen 30 bis 40 Gramm. Die Frucht ist laut Piere Baud von mittlerer Geschmacksqualität ("qualité gustative moyenne"). Brown Turkey gilt als eine der winterhärtesten Feigensorten überhaupt.
F1 Hybrid
Nicht frostsicher
Standort Gepflanzt werden Feigenbäume in den Garten oder in Kübel. Sie gedeihen am besten im Freien an einem vollsonnigen, geschützten Platz. Bis zum Alter von zehn Jahren sind die Pflanzen aber frostempfindlich. Bei unter zehn Grad minus frieren die Triebe stark zurück und auch die Wurzeln werden geschädigt. In rauen Lagen zieht man daher auch robustere Sorten wie ‘Violetta’ oder ‘Paradiso’ besser als Kübelpflanze. Gepflanzt wird in hochwertige Kübelpflanzenerde. Am besten ist es für Feigen, wenn der Topfballen durch andere Pflanzen beschattet wird. In milden Lagen blühen Feigen dreimal im Jahr, bei uns wird jedoch selbst in Weinbaugebieten meist nur die erste Frucht-Generation reif. Wintergartenbesitzer, die Feigen im Kübel ziehen, haben die besten Chancen auf eine reiche Ernte im Herbst. Befruchtung Feigen benötigen zur Befruchtung einen weiblichen und männlichen Part sowie die Feigenwespe. Die Befruchtung erfolgt in einem recht komplexen Zusammenspiel. Es gibt jedoch Züchtungen, die sich selbst befruchten. Feigen haben keine sichtbaren Blüten, nur ein blütentragendes Organ. Der Laie sieht dies als die Frucht an. Das "Syconium" hat jedoch einen Hohlraum mit vielen winzigen Einzelblüten. Öffnet man eine reife Feige, kommen zahlreiche Nüsschen zum Vorschein, die vom Fruchtfleisch umgeben sind. Jeder Kern ist eine Steinfrucht, die sich aus einer der Einzelblüten gebildet hat. Pflegetipps Vermeidet man ein paar Fehler bei der Feigen-Pflege, wächst die Pflanze gesund. Vom Frühjahr bis zum Herbst sollten Sie Feigenbäume regelmäßig, im Winter nur sehr sparsam gießen. Damit keine Staunässe entsteht, muss überschüssiges Wasser gut ablaufen können. Von April bis August Feigen wöchentlich mit hochwertigem flüssigem Kübelpflanzendünger versorgen. Alle Früchte, die im Herbst im Freien nicht mehr ausgereift sind, können hängen bleiben. Sie wachsen weiter und liefern im Frühjahr eine zweite Ernte. Feigenbaum schneiden Feigenbäume haben häufig einen kurzen, gedrehten Stamm und wachsen eher ausladend. Die Verzweigung beginnt schon in geringer Höhe. Ein Rückschnitt hilft, die Pflanze auszulichten. Warten Sie damit bis vor dem Austrieb (Ende Februar, Anfang März), um zu erkennen, ob Zweige zurückgefroren sind. Sogar ein Radikalschnitt ist möglich. Zuerst kürzt man einzelne, zu lang gewordene Triebe ein. Außerdem sollten Sie darauf achten, zu dicht stehende sowie sich überkreuzende Triebe zu entfernen. Schneiden Sie dabei stets auf eine Knospe oder Verzweigung zurück. Lässt man die robusten Sträucher einige Jahre einfach wachsen, entsteht rasch ein regelrechtes Dickicht. Ältere Büsche, die nach wenigen Jahren im Inneren verkahlen, kann man jetzt stark zurückschneiden. Das regt neues Triebwachstum an. Wer Früchte ernten möchte, sollte einen solchen Schnitt unterlassen, da Feigen am zweijährigen Holz (Vorjahrestriebe) gebildet werden. Auch ein Schnitt im Herbst ist nicht zu empfehlen, weil die Pflanzen dann stark bluten und sehr viel Milchsaft verlieren. Gleiches gilt für das Umpflanzen des Feigenbaums. Warten Sie damit besser bis zum Frühjahr. Beim Schneiden Ihres Feigenbaumes sollten Sie auf jeden Fall Handschuhe tragen, da der Pflanzensaft die Haut reizen kann. Um den Milchfluss zu stoppen, können Sie Wasser auf die Schnittstellen sprühen. Winterschutz Es gibt winterharte Feigenbäume, die etwas härter im Nehmen sind als andere. Manche Feigenbäume vertragen daher Fröste (Bayernfeige ‘Violetta’ bis -20 Grad) und können in milden Gegenden mit entsprechendem Schutz im Freien überwintern. Dabei den Wurzelbereich im Winter mit Laub abdecken und die Kronen mit Fichtenreisig, Vlies oder Schilfmatten schützen. Da Feigen ihr Laub abwerfen, ist eine Überwinterung als Kübelpflanze auch im dunklen Keller oder in der Garage bei Temperaturen von null bis zehn Grad möglich. Dabei nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Sonst können auch im Winter Dürreschäden auftreten. Achten Sie im Winterquartier darauf, dass sich keine Schädlinge und Pilzkrankheiten ausbreiten. Schwierig wird es im Frühjahr, weil die Feigen früh austreiben und dann einen sehr hellen, aber kühlen Platz brauchen. Ab Ende Februar langsam an die Außenverhältnisse gewöhnen. Der Neuaustrieb im Frühjahr ist frostempfindlich. Ernte In den Mittelmeerländern werden Feigen üblicherweise zweimal im Jahr geerntet. Die Früchte der ersten Ernte im Juni oder Juli reifen an den Vorjahrestrieben, sofern diese nicht durch Spätfröste zerstört wurden. Sie sind in der Regel etwas größer als die der ertragreicheren zweiten Ernte, die ab August und September an den neuen Trieben hängt. Diese Feigen haben dafür einen höheren Zuckergehalt. Da die exotischen Gehölze bei uns im Freiland oft stark zurückfrieren, fällt die erste Ernte meist spärlich aus. Die zweite Ernte hingegen reift in Deutschland nur in sehr wintermilden Gebieten an sonnenexponierten, geschützten Standorten aus – zum Beispiel vor einer Südwand. Die Früchte sind je nach Sorte rund, oval oder birnenförmig und bis zu acht Zentimeter groß. Sie variieren sortenabhängig sehr stark in der Größe und haben eine dünne Schale mit gelblicher, grüner, bräunlicher oder tiefvioletter Färbung. Darunter befindet sich das rosafarbene bis dunkelrote Fruchtfleisch, das die kleinen Samenkerne umgibt. Da die Farben variieren, kann man die Reife nur ertasten: Geben die Früchte auf sanften Daumendruck deutlich nach und schmecken süß, ist der Erntezeitpunkt da. Man kann Feigen frisch mit Schale essen oder zu Kompott verarbeiten. Das Trocknen der Früchte ist ebenfalls eine beliebte Konservierungsmethode, gelingt aber meist nur im Backofen. Feigenbaum vermehren Im Winter lassen sich Feigen gut aus Steckhölzern vermehren. Dazu schneidet man 20 Zentimeter lange Zweigstücke und bewurzelt sie in sandiger Erde. Wer mag, kann Feigen zum Vermehren auch aussäen: Die Minisamen auf einem Küchenpapier trocknen und in einen Topf mit Aussaaterde säen. Dünn mit Erde bedecken und vorsichtig wässern. Während Wild-Feigen zur Bestäubung ihrer Vorfrüchte auf bestimmte Wespen angewiesen sind, entwickeln heutige Züchtungen schon ab dem zweiten Lebensjahr ohne Hilfe Früchte. Krankheiten und Schädlinge Silbrig gesprenkelte Blätter weisen auf Spinnmilben hin. Anfang Mai droht der erste Befall von Blattläusen. Als Folge treten oft dunkle Rußtaupilze auf. Eine Gelbfärbung der Blätter ist ein Zeichen für Eisen-Mangel der häufig durch Staunässe verursacht wird.
Lichtbedarf
Sonnig
Wasserbedarf
Feucht
Boden
Mittelschwer (lehmig)
Nährstoffbedarf
Hoch
Lichtkeimer
Keimtemperatur
20 - 25 °C (Grad Celsius)
Pflanzabstand
300 cm
Reihenabstand
300 cm
Saattiefe
0.2 cm
Keine schlechten Nachbarn vorhanden
Keine Krankheiten vorhanden
Spinnmilben
Blattläuse