Gemüsekohl - Futterkohl

Gemüsekohl - Futterkohl

Brassica oleracea var. medullosa / viridis

Pflanzenfamilie

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Auch bekannt als

Furchenkohl, Markstammkohl, Markkohl, Viehkohl, Kuhkohl, Staudenkohl, Blattkohl, Couve, Pferdekohl, Stockkohl

Anbaupause Fruchtwechsel

4 Jahre

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

2. JAHR

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Hoch

Lichtkeimer

Keimtemperatur

15 - 20 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

50 cm

Reihenabstand

70 cm

Saattiefe

1.5 cm

Anleitungen

Beschreibung

Futterkohl, botanisch als Brassica oleracea var. medullosa oder Brassica oleracea var. viridis bekannt, ist eine spezielle Kohlart, die für die Tierernährung gezüchtet wurde. Er gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eng mit anderen Kohlsorten wie Grünkohl oder Rosenkohl verwandt. Durch seine beeindruckenden Eigenschaften wird der Futterkohl zu einer echten Bereicherung für die Tierernährung. Die Vielseitigkeit und der Nährstoffreichtum dieser Pflanze sind wirklich bemerkenswert – kein Wunder, dass sie bei Landwirten so beliebt ist! In der Landwirtschaft spielt Futterkohl eine wichtige Rolle, besonders in Regionen mit kühlerem Klima. Seine Fähigkeit, große Mengen an Biomasse zu produzieren und gleichzeitig nährstoffreich zu sein, macht ihn unglaublich wertvoll. Für viele Landwirte ist Futterkohl eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit, ihre Tiere auch in den Wintermonaten mit frischem Grünfutter zu versorgen. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch gut für das Wohlbefinden der Tiere. Futterkohl bietet zahlreiche Vorteile für die Ernährung von Nutztieren: • Hoher Nährstoffgehalt: Reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. • Gute Verdaulichkeit: Leicht verdaulich für viele Tierarten. • Hoher Ertrag: Produziert große Mengen Biomasse pro Fläche. • Winterhärte: Kann auch bei Frost geerntet werden. • Vielseitigkeit: Geeignet für verschiedene Nutztiere wie Rinder, Schafe und Ziegen. Kulinarische Ausnahme: In der Prignitz (Nordwest-Brandenburg) wird Futterkohl traditionell auch von Menschen gegessen. Er ist Bestandteil des Knieperkohls, einer regionalen Spezialität aus Sauerkraut, getrockneten Kohlblättern (meist Markstammkohl) und Rübenblättern. Dieses Gericht wird typischerweise im Winter gegessen und gilt als „Arme-Leute-Essen“ mit langer Tradition. Essbarkeit allgemein: Die Blätter und der Stamm sind essbar und können ähnlich wie Grünkohl oder Weißkohl zubereitet werden. Geschmacklich ist Futterkohl jedoch kräftiger und weniger fein als typische Speisekohlsorten. Er enthält Karotin, Eiweiß und Mineralstoffe, was ihn grundsätzlich auch für die menschliche Ernährung geeignet macht.

Herkunft:

Mittelmeerraum, Prignitz

Anbautipps

Standort Futterkohl gedeiht am besten auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Er bevorzugt lehmige bis lehmig-sandige Böden mit guter Wasserhaltefähigkeit. Vor der Aussaat sollte der Boden gründlich gelockert und mit organischem Material angereichert werden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal für das Wachstum. Aussaat Die Aussaat erfolgt in der Regel von April bis Juni, je nach Region und Klimabedingungen. Es gibt zwei Hauptmethoden: • Direktsaat: Samen werden direkt ins Freiland gesät, mit einem Reihenabstand von etwa 50-70 cm. • Vorkultur und Auspflanzung: Jungpflanzen werden in Anzuchtschalen vorgezogen und nach 4-6 Wochen ausgepflanzt. Die Saattiefe beträgt etwa 1-2 cm. Bei der Direktsaat sollte man mit etwa 2-3 kg Saatgut pro Hektar rechnen. Die Vorkulturmethode führt oft zu kräftigeren Jungpflanzen, aber die Direktsaat ist weniger arbeitsintensiv und kann bei guten Bedingungen ebenso erfolgreich sein. Pflege Düngung Futterkohl hat einen hohen Nährstoffbedarf. Eine Grunddüngung vor der Aussaat mit Stallmist oder Kompost ist empfehlenswert. Während der Wachstumsphase sollte eine ausgewogene Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium sichergestellt werden. Eine Stickstoffgabe von etwa 150-200 kg N/ha, aufgeteilt in mehrere Gaben, ist üblich. Bewässerung Obwohl Futterkohl relativ trockenheitstolerant ist, benötigt er für optimales Wachstum eine gleichmäßige Wasserversorgung. Besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat und während längerer Trockenperioden ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig. Dabei sollte man Staunässe vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen herum. Das hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und reduziert gleichzeitig das Unkrautwachstum. Unkrautbekämpfung Eine effektive Unkrautbekämpfung ist entscheidend, besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat. Mechanische Methoden wie Hacken oder Striegeln sind oft ausreichend. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann Futterkohl zu einer ertragreichen und nährstoffreichen Futterquelle für verschiedene Nutztiere werden. Ernte Futterkohl erreicht seine volle Pracht etwa 12 bis 16 Wochen nach der Aussaat. Die beste Zeit für die Ernte liegt zwischen September und November, kurz bevor der erste Frost zuschlägt. In dieser Phase strotzt der Futterkohl nur so vor Nährstoffen und liefert einen beeindruckenden Ertrag. Ein untrügliches Zeichen für die Erntebereitschaft sind die unteren Blätter, die anfangen, sich gelb zu färben - das ist sozusagen das Signal der Pflanze, dass sie bereit ist. Lagerung Was die Lagerung angeht, ist Futterkohl recht unkompliziert, wenn man ein paar Dinge beachtet: • Frisch ist am besten: Am Besten verfüttert man Futterkohl frisch. So behält er seinen vollen Nährstoffgehalt und die Tiere freuen sich über das saftige Grün. • Kurzzeitige Lagerung: Wenn's mal etwas mehr ist, kann man Futterkohl für kurze Zeit kühl und feucht lagern. Mieten oder kühle Keller eignen sich dafür prima. • Silieren für die Langzeit: Für eine längerfristige Aufbewahrung bietet sich die Silierung an. Der gehäckselte Futterkohl wird luftdicht eingelagert und hält sich so mehrere Monate. Eine tolle Methode, um auch im Winter frisches Futter zur Hand zu haben. • Trocknen als Option: Manchmal wird Futterkohl auch getrocknet, um ihn als Winterfutter zu nutzen. Allerdings gehen dabei einige Nährstoffe verloren. Bei der Lagerung ist Vorsicht geboten: Fäulnis und Schimmel sind absolute No-Gos. Das würde nicht nur die Qualität des Futters beeinträchtigen, sondern könnte auch die Gesundheit der Tiere gefährden. Also immer ein wachsames Auge darauf haben!

Krankheiten

Schwarzfleckenkrankheit

Kohlhernie

Grauschimmel

Echter Mehltau

Schädlinge

Schnecken

Kohlweißling

Kohlfliege

Erdflöhe

Blattläuse

Kennst du schon die Fryd App?