Kiefern, Pinien

Kiefern, Pinien

Pinus

Pflanzenfamilie

- sonstige -

Auch bekannt als

Pinie, Föhre

Saisonübersicht

Aussaat

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Niedrig

Lichtkeimer

Keimtemperatur

15 – 20 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

400 cm

Reihenabstand

600 cm

Saattiefe

0.2 cm

Anleitungen

Beschreibung

Kiefern (Pinus) sind wahre Überlebenskünstler: Sie wachsen auf Dünen, sauren Moorböden und in Felsspalten. Selbst am Polarkreis oder in den Alpen auf 2.500 Meter Höhe kommen sie zurecht. Sie würden auch auf einem nahrhaften, guten Boden gedeihen, doch hier haben Kiefern zu viel Konkurrenz durch andere Bäume, die ihnen das Licht streitig machen. Daher sind sie in der Natur an eher unwirtlichen Standorten zu finden. Von den über hundert Kiefern-Arten, die es auf der Welt gibt, sind in Deutschland die Waldkiefer (Pinus sylvestris), die Zirbel-Kiefer (Pinus cembra) und die Berg-Kiefer (Pinus mugo) heimisch. Die Wald-Kiefer entwickelt sich im Alter zu einem malerischen Baum mit schirmförmiger Krone. Wegen ihrer Höhe von 40 Metern ist sie allerdings nur für Parks und große Gärten geeignet. Außerdem ist sie hierzulande einer der wichtigsten Bäume für die Forstwirtschaft. Auch die Zirbel-Kiefer wird mit 20 Metern sehr groß. Wesentlich kompakter bleibt mit rund sechs Metern Wuchshöhe die Berg-Kiefer. Von ihr gibt es auch einige kompakte Sorten mit flachem, kissenartigem oder kugeligem Wuchs. Einen hohen Gartenwert haben auch asiatische Kiefern-Arten wie zum Beispiel die Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora) und die Tränenkiefer (Pinus wallichiana). Aussehen und Wuchs Kiefern können, wie bereits erwähnt, je nach Art oder Sorte ganz unterschiedliche Wuchsformen haben. Die Rinde der Zweige ist häufig gelb- bis rotbraun, die graubraune Stammborke löst sich in Schuppen ab. Die Rinde wird als Nebenprodukt der Forstwirtschaft auch gerne als sogenannter Rindenmulch im Gartenbau verwendet. Da Kiefernrinde viel Gerbsäure enthält, unterdrückt sie das Unkrautwachstum besonders gut. Ein untrügliches Erkennungsmerkmal sind jedoch die Nadeln, die je nach Art von 4 bis über 20 Zentimeter lang sein können und quirlartig an den Zweigen angeordnet sind. Die kürzesten Nadeln trägt die Berg-Kiefer, die längsten die nordamerikanische Gelbkiefer (Pinus ponderosa). Die Nadeln stehen je nach Kiefern-Art meist zu zweit, zu dritt oder zu fünft an kurzen, stark gestauchten Trieben. Im etwa zweijährigen Rhythmus werden sie abgeworfen und durch neue ersetzt. Kiefern sind einhäusig – das heißt, männliche und weibliche Blüten sitzen auf einer Pflanze. Der Blütenstaub wird nicht durch Insekten, sondern durch den Wind übertragen. An manchen Frühlingstagen, meist im April oder Mai, wird in der Umgebung von Kiefernwäldern so viel davon freigesetzt, dass er als hellgelber Belag auf Autodächern und in Pfützen sichtbar wird. Erst im Jahr nach der Bestäubung reifen die meist recht großen, breit-konischen Kiefernzapfen und fallen vom Baum. In den mehr oder weniger stark verholzten Schuppen befinden sich hunderte geflügelte Samen, die vom Wind mehrere Kilometer weit transportiert werden können.

Herkunft:

Weltweit vorkommend v.a. Nordamerika, Europa, Asien

Anbautipps

Standort und Boden Die meisten Kiefern sind äußerst frosthart, windfest und hitzetolerant, brauchen aber einen vollsonnigen Standort. Was den Boden betrifft, sind die Ansprüche hingegen nicht besonders hoch: Kiefern wachsen selbst auf armen, mäßig trockenen Sandböden noch gut. Sie sind auch sehr tolerant, was den pH-Wert betrifft, vertragen bis auf wenige Ausnahmen aber keine hohen Salzkonzentrationen im Boden. Pflanzung Kiefern werden im Gartencenter meistens im Topf angeboten, größere Exemplare manchmal auch mit Erdballen. Was die Pflanzung betrifft, sind beide Varianten völlig unproblematisch. Bei Ballenware beschränkt sich die Pflanzzeit jedoch auf die Vegetationspause von etwa September bis Anfang April, während Sie Topfpflanzen prinzipiell das ganze Jahr hindurch pflanzen können – selbst im Hochsommer, wenn Sie die neue Kiefer in den ersten Wochen danach gut mit Wasser versorgen. Eine besondere Bodenvorbereitung ist ebenfalls nicht nötig – nur sehr schwere, verdichtete Böden sollen Sie tiefgründig lockern und mit Sand oder Humus mischen. Sichern Sie größere Kiefern immer mit einem schräg entgegengesetzt der Haupt-Windrichtung eingeschlagenen Baumpfahl, damit sie in der Anwachsphase nicht umgeweht werden können. Pflegetipps Alle Kiefern sind nach dem Einwurzeln äußerst pflegeleicht und genügsam. Sie kommen ohne Dünger und zusätzliche Bewässerung aus. Mit einer Kompostgabe im Frühjahr können Sie das Wachstum jüngerer Pflanzen aber etwas beschleunigen. Wenn Sie in Waldnähe wohnen, sollten Sie die Stämme einiger Arten wie zum Beispiel der Weymouthskiefer mit engem Maschendraht oder Wildmanschetten aus Kunststoff schützen, da sie verbissgefährdet sind. Schneiden Kiefern vertragen keinen starken Rückschnitt, denn ältere, unbenadelte Äste treiben nach dem Kürzen nicht wieder aus. Problemlos und jederzeit möglich ist jedoch das sogenannte Aufasten, also das Entfernen der unteren Äste direkt am Stamm. Zwergformen bleiben kompakt, wenn die neuen Triebe regelmäßig ausgebrochen werden. Vor allem bei Garten-Bonsais ist diese Pflegemaßnahme wichtig. In Asien hat der Formschnitt von Kiefern seit Jahrhunderten Tradition. Die Idee des Bonsai ist es, den malerischen Wuchs riesiger alter Bäume im Miniatur-Format zu imitieren. Mit viel Handarbeit bringt man kleinwüchsige Arten in Form, indem man ihre Äste biegt und das Grün kissenartig schneidet. Damit die Form erhalten bleibt, müssen die neuen Triebe des Garten-Bonsais regelmäßig entfernt werden. Im Mai, wenn die sogenannten Kerzen noch weich sind, lassen sie sich einfach mit der Hand ausbrechen. Überwinterung oder Winterschutz Die heimischen Kiefernarten sind vollkommen frosthart. In Süddeutschland sieht man in den Gärten aber auch zunehmend die aus dem Mittelmeerraum stammenden Pinien (Pinus pinea). Sie wachsen bei uns nur in sehr wintermilden Regionen im Freiland und müssen auch dort gut vor Frostschäden geschützt werden. Solange die Bäume noch klein sind, sollte man die Kronen in Wintervlies einhüllen, die Baumscheiben dick mit Herbstlaub mulchen und die Stämme mit Jute umwickeln. Einen etwas geschützten Standort braucht auch die Tränen-Kiefer. Hüllen Sie junge Pflanzen in den ersten Jahren im Winter an zugigen Standorten vorsichtshalber in Vlies ein und mulchen Sie die Baumscheiben mit Laub. Vermehrung Die Wildarten der Kiefern lassen sich relativ problemlos durch Aussaat vermehren. Um das Saatgut ernten zu können, müssen die Zapfen der meisten Arten zwischen September und Oktober gepflückt werden, kurz bevor sich die Schuppen öffnen. Die zu Boden gefallenen Zapfen enthalten meist kaum noch Samen. Im kommenden März/April können Sie die Samen direkt im Freiland aussäen. Achtung: Die Samen einiger Arten wie die der Mädchen-Kiefer oder der Zwerg-Kiefer müssen vor der Aussaat stratifiziert werden. Die Gartenformen werden überwiegend durch Veredlung vermehrt. Dazu hebt man im Spätsommer beim Edelreis und beim getopften Sämling jeweils einen flachen, ebenen Rindenspan ab und setzt das Reis seitlich so an die Unterlage an, dass die beiden möglichst ebenen Schnittwunden etwa deckungsgleich sind. Diese Methode nennt sich seitliches Anplatten. Die Veredlungsstelle wird in der Regel nur mit einem Gummiband verbunden und nicht mit Baumwachs verstrichen. Nach dem Veredeln müssen die Pflanzen im Gewächshaus weiterkultiviert werden. Wenn die Veredlungen angewachsen sind und die Edelreiser kräftig austreiben, wird die Unterlage oberhalb der Veredlungsstelle abgeschnitten. Im ersten Winter müssen die Jungpflanzen frostfrei überwintert werden, im Frühling kann man sie dann ins Freiland verpflanzen. Die Stecklingsvermehrung ist bei einigen schwach wachsenden Sorten der Berg-Kiefer möglich. Sie ist jedoch recht aufwändig und gelingt in der Regel nur in einem Gewächshaus mit Bodenheizung und Sprühnebelanlage. Außerdem muss das untere Triebende mit speziellen Bewurzelungshormonen behandelt werden, die für Hobbygärtner nicht erhältlich sind. Krankheiten und Schädlinge An Kiefern können verschiedene Pilzkrankheiten auftreten, unter anderem die Nadelbräune, das Triebsterben und der Kiefernrost. Die verschiedenen Arten sind unterschiedlich anfällig. Die sogenannte Kiefernschütte, ein plötzliches Abwerfen der Nadeln, kann sowohl pilzliche als auch physiologische Ursachen haben. Insbesondere an der heimischen Wald-Kiefer treten darüber hinaus auch verschiedene Schädlinge auf, unter anderem Blattwanzen, Spinnmilben und verschiedene Schmetterlingsraupen. Sie richten jedoch in der Regel keine größeren Schäden an.

Krankheiten

Keine Krankheiten vorhanden

Schädlinge

Blattwanze

Spinnmilben

Raupen

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