Rosskastanie
Aesculus
- sonstige -
Pferdekastanie, Kastanienbaum
Aussaat
Ernte
Ernte
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
1. JAHR
FOLGEJAHRE
Lichtbedarf
Sonnig
Wasserbedarf
Feucht
Boden
Mittelschwer (lehmig)
Nährstoffbedarf
Mittel
Dunkelkeimer
Keimtemperatur
20 – 25 °C (Grad Celsius)
Pflanzabstand
1000 cm
Reihenabstand
1000 cm
Saattiefe
3 cm
Hinweis: Die Esskastanie (Castanea sativa) ist nicht mit der Rosskastanie verwandt, auch wenn sich die Früchte ähneln. Die Esskastanie gehört zur Pflanzenfamilie der Buchengewächse (Fagaceae). Rosskastanien sind sommergrün und wachsen entweder baum- oder strauchartig. Ihre Größe variiert je nach Art und Sorte stark und reicht von kleinen, etwa drei Meter hohen Sträuchern bis zu 30 Meter hohen Bäumen. Die Farbe der Rinde kann grau bis dunkelbraun sein, mal ist sie ganz glatt, mal blättert sie schuppig ab. Das Laub setzt sich aus jeweils fünf bis neun Blättchen zusammen, die fingerförmig angeordnet sind und sehr dekorativ aussehen. Der Rand ist gesägt, die Blattspreite entweder kahl oder filzig behaart. Im Herbst färben sich die Blätter gelb oder rot, ehe sie abfallen. Die Blüten von Aesculus sind entweder zwittrig oder männlich. Die Blütenfarbe ist meist weiß oder gelblich, manche Arten und Sorten blühen aber auch in zartem Rosa oder kräftigem Rot. Die Blüten stehen in aufrechten, dichten, großen und endständigen Rispen – und sind ein echter Augenschmaus. Das finden auch die vielen Insekten, für die Rosskastanien wertvolle Futterpflanzen darstellen. Die Bestäubung übernehmen Bienen und Hummeln. Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich dann die Fruchtkapseln. Deren Fruchthülle ist bräunlich oder grün, manchmal ist sie mit Stacheln besetzt. Die Samen im Inneren, umgangssprachlich Kastanien genannt, können an die vier Zentimeter dick werden, sind glänzend dunkelbraun oder rotbraun gefärbt und zeigen einen hellen Nabel. Ihre Form ist kugelig, wobei eine Seite stets leicht abgeflacht ist. Achtung: Anders als Esskastanien sind die Früchte von Aesculus nicht zum Verzehr geeignet, sondern schwach giftig – als Wild- und Viehfutter eignen sie sich jedoch hervorragend. Unter den Gehölzen zählen die Rosskastanien ohne jeden Zweifel zu den schönsten Vertretern. Ihre großen Kronen spenden Schatten – von dem dekorativen Laub ganz zu schweigen – die Blütenkerzen sind ein einmaliger Anblick und die Früchte werden nur zu gerne gesammelt und zum Basteln oder für Deko verwendet. Die Gemeine Rosskastanie wird vorwiegend als Park- und Straßenbaum gepflanzt – man kennt sie aber auch aus Biergärten. Als Straßenbegleitgrün verwendet man meist die sterile Sorte ‘Baumannii’, da die herunterfallenden Früchte der Wildart Fußgänger gefährden und auch geparkte Autos beschädigen können. Die Rotblühende Rosskastanie eignet sich für große Gärten als Hausbaum. Die niedrigere Strauch-Rosskastanie braucht wegen ihres Ausbreitungsdrangs viel Fläche und ist deshalb meist nur in Parkanlagen zu bestaunen. Nur die Karolina-Rosskastanie ist in kleineren Gärten als Solitärgehölz gut zu verwenden.
Herkunft:
Europa, Nordamerika, Asien
Standort und Boden Rosskastanien gedeihen an vollsonnigen, absonnigen oder halbschattigen Standorten – das ist abhängig von der Art. Allen gemein ist jedoch, dass sie empfindlich auf Luft- und Bodentrockenheit reagieren und weder Streusalz noch Abgase oder Stadtklima vertragen. Wird der Wurzelbereich im Nachhinein zugepflastert, schadet das den Gehölzen stark. Bodenverdichtungen werden grundsätzlich nicht toleriert, besser ist tiefgründig lockere, frische und nährstoffreiche Erde mit guter Drainage. Pflanzung Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, ist es wichtig, vor der Pflanzung genau zu wissen, wie hoch (und breit) die Rosskastanie letztendlich wird. Die finale Wuchsgröße entnehmen Sie in der Regel dem Pflanzenetikett. Bedenken Sie, dass es sich dabei um Abstände von mehr als zwölf Metern handeln kann! Die richtige Pflanzzeit für Rosskastanien ist das Frühjahr, also Ende Mai, wenn auch die letzten Fröste des Jahres überstanden sind. Ehe das Gehölz in die Erde kommt, stellt man den Wurzelballen für mehrere Stunden in einen Eimer oder Trog mit Wasser – steigen keine Luftbläschen mehr auf, hat er sich vollständig mit Flüssigkeit vollgesogen und ist bereit für die Pflanzung. Lockern Sie den Boden an der Pflanzstelle tiefgründig und durchmischen Sie ihn, falls er stark verdichtet ist, mit etwas grobem Sand oder Kies. Der Aushub wird vor dem Wiedereinfüllen mit reifem Kompost verbessert. Sein hoher Humusgehalt unterstützt beim Anwachsen und sorgt dafür, dass die Erde Feuchtigkeit besser halten kann. Setzen Sie Ihre Rosskastanie nicht tiefer in das Pflanzloch, als sie vorher im Topf stand. Handelt es sich um eine veredelte Sorte, muss die Veredlungsstelle gut zehn Zentimeter über der Erde liegen. Treten Sie die Erde abschließend fest an und schlämmen Sie alles durchdringend ein. Tipp: Manche Arten von Aesculus wachsen besser an, wenn man ihnen für die Anfangszeit einen Stützpfahl gibt. Pflegetipps Angesichts ihres prächtigen Aussehens und ihrer Größe sind Rosskastanien erstaunlich genügsam, was ihre Pflege betrifft. Zur Nährstoffversorgung reicht es völlig, jährlich im Frühjahr etwas Kompost oder Hornspäne im Wurzelbereich auszubringen. Jungpflanzen sollten jedoch in den ersten Jahren während längerer Trockenperioden gewässert werden, damit sich ihre Wurzeln gut entwickeln können. Im Idealfall verwendet man dazu kalkarmes bis kalkfreies Wasser. Ist eine zu starke Ausbreitung nicht erwünscht, muss man bei einigen Arten wie der Strauch-Rosskastanie gelegentlich die Ausläufer ausgraben und abstechen. Schneiden Die Gehölze brauchen keinen Schnitt – man sollte sie möglichst ungestört wachsen lassen, damit sie ihre natürliche Kronenform ausbilden. Nur abgestorbene Äste müssen bei alten Exemplaren gelegentlich entfernt werden. Wachsen sie zu dicht, kann man sie im Spätwinter auslichten. Winterschutz Rosskastanien sind ausreichend winterhart für unser Klima. Die verschiedenen Arten und Sorten von Aesculus können den Winterhärtezonen 4 (-28 bis -34 Grad Celsius), 5 (-23 bis -28 Grad Celsius) oder 6 (-17 bis -23 Grad Celsius) zugeordnet werden. Vermehrung Baumförmige Rosskastanien werden durch Veredelung vermehrt, eine Methode, die für Hobbygärtner nicht ganz einfach durchzuführen ist. Die Strauch-Rosskastanie kann man dagegen ganz einfach durch Ausläufer vermehren. Diese lassen sich mit dem Spaten abstechen und an anderer Stelle wieder einpflanzen. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr oder im Herbst.
Echter Mehltau
Blattläuse