01.05.2023 . Lesezeit: 2 min.

Gärtners Plage

- Die Schnecke -

Ein Bild einer Schnecke konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben, denn ich habe kein Problem mit Schnecke und ihren unbändigen Hunger. Das heißt nicht, das in meinem Garten keine Schnecken sind, aber sie stören nicht, da es nur wenige sind und keinen Schaden anrichten.

Ich möchte an dieser Stelle nicht über die Vielzahl von Mittel zur Abwehr von Schnecken reden, den Hausmittel und baulichen Hilfsmittel zur Abwehr oder Pflanzen und „Fallen“ zur Ablenkung. All diese Mittel sind nur beding für einige Zeit tauglich und kein allgemein gültiges Rezept.

Auch die Schaffung eines naturnahen Gartens kann nur ein Baustein zur Behebung, nein Einschränkung, des Problems sein. Igel und Co. können auch nicht alle Schnecken vertilgen und auf Balkon und aufgeräumten Kleingärten (auch Nachbarn) sind diese nur schwer anzusiedeln.

Die Ursache einer Schneckenpopulation die uns auffällt und Sorgen macht ist wohl beim Gärtner selbst zu suchen. Oft schaffen wir Bedingungen die den Schnecken zusagen.

Dazu zählen:

Rückzugsorte

Feuchtigkeit

gute Fortbewegungsmöglichkeit

Möglichkeiten zur Eiablage

Rückzugsorte sind feuchte schattige Stellen unter Pflanzen wie Rhabarber oder Späten Wintergemüse, Gurken, Zucchini, Kürbis etc.

Feuchtigkeit wird durch Regen, aber auch durch unser Gießen geschaffen. Es sollte dafür gesorgt werden, dass die Oberfläche wieder schnell abtrocknet, wie z.B. durch morgendliches Gießen. Auch Mulch speichert die Feuchtigkeit und ist somit ein idealer Rückzugsort.

Fortbewegungsmöglichkeit wird z.B. durch lockere feinkrümelige Erde erschwert, daher öfter den Boden lockern. Ich habe um ein gesamtes Beet eine Breite von 60cm nicht bepflanzt, die ich regelmäßig mit meiner Fräse bearbeite und so feine Erde erzeuge, die den Schnecken zum Überqueren so nicht behagt.

Die Eiablage erfolgt im Herbst oft direkt in den Beeten. Dort schlüpfen den die Jungen und haben es nicht weit zu Nahrung. Eine vorbeugende Maßnahme ist daher die Beethygiene schon im Herbst durch auflockern des Bodens.

Mir ist durchaus bewusst, dass die angesprochenen Maßnahmen auch ihre positiven Kehrseiten haben.

Mulchen hält die Feuchtigkeit im Boden ebenso Bodenbewuchs. Bestimmte Pflanzen haben nun mal große Blätter und schaffen somit schattige, feuchte Rückzugsorte für die Plagegeister.

Wie immer in der Natur gilt es ein gesundes Mittelmaß zu finden. Rückzugsorte einschränken, Feuchtigkeit kontrollieren, die Fortbewegung unangenehm gestalten und schon im Herbst den Nachwuchs des nächsten Jahres reduzieren. Das sind die Faktoren die wir beeinflussen können.

Mir ist klar das dies keine Lösung Eures aktuellen Problems ist, ich hoffen aber, das ich Euch zum Nachdenken anregen konnte nachzudenken welche Stellschrauben Ihr beeinflussen könntet.

Euer

Schöpp op

Community-Autor:in

Schöpp op

Liebe FRYD-Freunde, für die die mich noch nicht kennen, eine kurze Beschreibung meiner Person: Ich bin 68 Jahre alt, lebe in der Nähe einer großen Stadt am Niederrhein, aber dennnoch auf dem Land. Seit rund 60 Jahren bin ich mit dem Garten, diesem Garten verbunden. Er ist ein klassischer Niederrheinischer Garten, ohne Schnick Schnack, bestehend aus Blumen-, Obst- und Gemüsegarten. Der Gemüsegarten ist rund 200qm groß. Mein Wissen kann man somit durchaus als „Old School“ bezeichnen und manchmal glaube ich aus einer längst vergangen Zeit zu stammen.

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