11.03.2023 . Lesezeit: 2 min.

Ist es schon Frühling?

Kommt drauf an wen man fragt.

Die Antwort ist gar nicht so einfach. Wann beginnt der Frühling? Meint man den astronomischen, meteorologischen, oder den phänologischen Frühling? Beim kalendarischen und meteorologischen Frühling ist es einfach. Der kalendarische Frühling richtet sich nach der Sonne (vereinfacht gesagt) und ist dieses Jahr am 22. März. Der meteorologischen Frühling war am 1. März und dauert 3 Monate. Beim phänologischen Frühling gibt es kein festes Datum, es richtet sich nach dem Wetter, oder genauer gesagt nach der Natur und wie Pflanzen auf die Witterung reagieren. Konkret heißt dass, wann zeigen sich welche Pflanzen, meist durch Blühen oder Austreiben. Und da der Zeitraum zwischen Hasel- und Apfelblüte sehr lang ist, wurde der Frühling in Vor-, Erst- und Vollfrühling aufgeteilt.

Diese Veränderungen sind in einem größeren Gebiet nicht zeitgleich. So blühen die Krokusse am Kaiserstuhl wohl früher als im Erzgebirge. Das hat für uns zur Folge, das es keine festen Termine in ganz Deutschland für die Aussaat im Freiland für bestimmte Gemüse geben kann. Der richtige Zeitpunkt orientiert sich an den örtlichen Verhältnissen.

Es gibt eine ganze Reihe von „Zeigerpflanzen“ deren Blüte die einzelnen Frühlingsabschnitte anzeigen. Der Deutsche Wetterdienst macht es an der Blüte von Hasel, Schneeglöckchen, Huflattich, Weide, Löwenzahn, Birke, Süßkirche, Rotbuche, Winterraps und Apfel fest. Dies deckt einen Zeitraum von Mitte Februar bis fast Ende April ab.

Interessierte können auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes nachlesen wie viel die Natur dieses Jahr zu früh, gegenüber dem langjährigen Mittel, ist.

Es gibt dort auch eine Anleitung zur Phänologischen Beobachtung.

Was heißt das für uns Gärtner:innen? Wir sollten uns in Geduld über, da wir noch im Vorfrühling sind. Für viele ist es noch zu Kalt und zu Nass. Der Vorfrühling ist erst Ende März zu erwarten. Gärtnern im Einklang mit der Natur heißt auch sich dieser und ihren Regeln / Gegebenheiten anzupassen. Dazug gehört auch das warten auf das richtige Wetter. Die Natur zeigt uns an wann es soweit ist und man anfangen kann.

Im Garten sollte man noch nicht wirklich anfangen. An trockenen Tagen vielleicht ein paar Säuberungsarbeiten aber ansonsten Geduld. Meine Pfirsichbäume sind mir ein zuverlässiger Indikator wann man beginnen kann. Solange sich noch keine "Mausohr"-Blätter zeigen, ist noch nicht mit dauerhaften guten Temperaturen zur Aussaat zu rechnen. Geduld, auch wenns wie verrückt in den Fingern juckt.

Allerdings wenn der Holunder blüht, ist der Frühling vorbei und der Frühsommer beginnt, aber dann neigt der Mai sich wohl schon dem Ende.

Community-Autor:in

Schöpp op

Liebe FRYD-Freunde, für die die mich noch nicht kennen, eine kurze Beschreibung meiner Person: Ich bin 68 Jahre alt, lebe in der Nähe einer großen Stadt am Niederrhein, aber dennnoch auf dem Land. Seit rund 60 Jahren bin ich mit dem Garten, diesem Garten verbunden. Er ist ein klassischer Niederrheinischer Garten, ohne Schnick Schnack, bestehend aus Blumen-, Obst- und Gemüsegarten. Der Gemüsegarten ist rund 200qm groß. Mein Wissen kann man somit durchaus als „Old School“ bezeichnen und manchmal glaube ich aus einer längst vergangen Zeit zu stammen.

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