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Emilie Emilie studiert Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim. Sie findet es faszinierend wie eng Ernährung und Gesundheit zusammenhängen und spannend welche Wildpflanzen man essen kann.
20.10.2022

Vogelfreundliche Gärten

Vögel anlocken - so funktioniert's

Futterressourcen und Nistplätze die beiden wichtigsten Faktoren, die das Ansiedeln von Vögeln fördern. Hier erfahrt ihr, welche Sträucher für Vögel wichtig sind, was sie fressen und wie ihr selbst Vogelfutter herstellen könnt. Außerdem verraten wir euch, was ihr beim Bau eines Vogelhauses beachten müsst.

Hecken als Unterschlupf

Das Anpflanzen heimischer Pflanzen, die Vermeidung von Pestiziden sowie strukturreiche Gärten sind die Basis für vogelfreundliche Gärten. Am Besten geeignet für Gartenvögel sind Pflanzen, die neben Schutz- und Brutmöglichkeiten auch Vogelfutter bieten. Das können entweder direkt die Früchte und Samen der Pflanze sein oder Insekten, die von den Blüten angelockt werden.
Dazu gehören:

  • Gewöhnlicher Schneeball
  • Gewöhnlicher Liguster
  • Heckenrosen
  • Pfaffenhütchen
  • Hainbuche
  • Erle
  • Vogelbeere
  • Schlehe
  • Traubenholunder
  • Brombeere
  • Schwarzer Holunder
  • Kornelkirsche
  • Weißdorn

Vögel füttern

Zu den Futterquellen heimischer Wildvögel zählen Pflanzensamen, Insekten und andere wirbellose Tiere wie Regenwürmer oder Schnecken. Was die Nahrungsaufnahme angeht, unterscheidet man Körnerfresser und Weichfutterfresser. Im Frühjahr während der Brutzeit ist besonders für den Nachwuchs proteinreiches Futter wichtig (Insekten, Larven, Raupen). Im Winter hingegen ist es vor allem das Futter mit hohem Fettanteil (Nüsse und Sämereien, Kokosfett oder Talg), das den Vögeln genug Energie liefert, um ihre Körpertemperatur zu halten.

Wer Vogelfutter im Garten für heimische Vogelarten bereitstellt, schafft durch das Zufüttern ein erweitertes Futterangebot. Das ersetzt aber keinesfalls natürliche Nahrungsquellen. Futterhäuschen sind eine gute Möglichkeit, Vögel zu beobachten und typische Gartenvögel kennenzulernen. Ein breites natürliches Futterangebot ist immer am artgerechtesten und die beste Lösung.

Vogelfutter selbst machen

Welche Arten von der Vogelfütterung am meisten profitieren und wie es sich auf die Tiere auswirkt, ist noch nicht beantwortet. Als Gartenbesitzer:in ist es deshalb im Zweifel wichtig, von April bis Juli keine fettreichen und großen Samen anzubieten. Stattdessen solltest du das Proteinangebot erweitern. Im Winter dagegen solltest du Fettfutter anbieten.

Bei Vogelfutter gilt: besser selbst zusammenmischen, denn das ist nicht nur günstiger, sondern meist auch nahrhafter für Vögel.

Zum Mischen für selbstgemachte Vogelfutter eignen sich:

  • Sonnenblumenkerne
  • Erdnüsse
  • Distelsamen
  • Hanfsamen
  • Hirsesamen
  • Getreide (Weizen, Haferflocken und getrockneter Mais) 
  • Obst (getrocknet oder frisch z.B. Äpfel), Beeren

Auf gar keinen Fall sollte man Vögel mit Käse, Lebensmittelresten und anderen Dinge, die Salz enthalten, ungekochtem Reis, Kokosraspeln oder getrocknetem Brot füttern. Natürlich ist auch verdorbenes Futter ein Tabu.
Offene Futterstellen sollten regelmäßig greinigt werden und Kot sowie übrig gebliebenes Futter solltest du entfernen. Hygenischer sind Futtersäulen und -silos, die auch besser vor Rattenbefall schützen.

Vogelhäuschen selbst bauen

Beim Begriff ,,Vogelhaus" kommt jedem und jeder sogleich ein Bild in den Sinn. Jedoch ist es wichtig hier zwischen einem Futterhäuschen oder Nistkasten klar zu differenzieren. Daher solltest du dich zuerst entscheiden, welchen Zweck dein Vogelhäuschen haben soll. Es eine Vielzahl von Bauanleitungen für Vogelhäuser und Nistkästen, die nur für eine bestimmte Art ausgelegt sind. Vogelhäuser sind kein Allheilmittel beim Vogelschutz, aber doch ein guter Schritt, um für Vögel Brut- und Fressplätze zu schaffen.

Das gibt es zu beachten:

  • Fichten-, Kiefern- und Tannenholz sind am besten geeignet
  • die Brettstärke sollte 20-24 mm betragen
  • die Außenseite imprägniert man mit einem schonenden Holzschutzmittel oder Leinöl
  • Nistkästen hängst du im Herbst in 3- 4 m Höhe katzensicher auf

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Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Emilie Emilie studiert Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim. Sie findet es faszinierend wie eng Ernährung und Gesundheit zusammenhängen und spannend welche Wildpflanzen man essen kann.